Unterpreppach und die Erwähnung einer Kirche vor 500 Jahren

 Von Norbert Kandler

Es gehört wohl zu den Binsenweisheiten unserer Zeit, daß unser Leben eher von Skandalen und Unregelmäßigkeiten geprägt wird. Häufig lassen uns nur Sensationen in den Massenmedien aufhorchen. Eher selten berichten diese über die Erfüllung alltäglicher Pflichten treuer, aufopfernder Bürger und Kirchenmitglieder.

Nicht gerade wenige Quellen der Vergangenheit ergeben sich aus Streitigkeiten, Gerichtsurteilen, Schlichtungs- oder Rechtsverträgen, die uns in schriftlicher Form erhalten sind und die unser Wissen über unsere Vorfahren bereichern.

Ähnlich verhält es sich mit einer Urkunde aus dem Jahr 1504, in der eher die nebensächliche Nennung eines Gotteshauses in „Preppach“ zu obigem Jubiläum Anlaß gibt. Davon jedoch erst später ausführlicher.

Wenden wir uns zunächst zur Orientierung kurz den verschiedenen Namensvariationen des Ortes und den nicht immer leicht auseinanderzuhaltenden Nachbarsiedlungen zu.  

Unterpreppach und die umliegenden Breitbach-Orte

 Nach dem heutigen Wissensstand wird Breitbach oder Breitebach – wie Unterpreppach ursprünglich hieß – wohl erstmals in der Pfarreiteilungsurkunde von Ebern und Pfarrweisach im Jahre 1232 erwähnt. Mit diesem Schriftstück, das leider nur mehr in Abschriften erhalten ist[1], trennt Bischof Hermann von Lobdeburg (1225–1254) mit Zustimmung des Domdekans, des Domkapitels sowie des Archidiakons und Dekans Arnold die Kirche in Ebern von der ursprünglichen Mutterpfarrei „Wisach“ – gemeint ist Pfarrweisach – und erhebt sie zur eigenen Pfarrei. Der riesige und ursprünglich zu Pfarrweisach gehörende Ortssprengel wird aufgeteilt und die neue Pfarrei Ebern erhält etwa die Hälfte der Filialen der ursprünglichen Mutterpfarrei. Unter ihnen werden genannt: „Breitbach, item Breitbach“, also Breitbach und noch ein weiteres Breitbach[2].

Bei diesen Ortsnamen kann es sich nur um Ober- und Niederbreitbach handeln[3].

Um beide Siedlungen auseinanderhalten zu können, hat man sie ihrer Lage nach mit dem Zusatz „Ober-“ bzw. „Unter-“ versehen. Sie meinen das heutige Unterpreppach sowie die spätere Wüstung Oberpreppach. Bald hieß Niederbreitbach nur noch Preppach, da nach dem Aussterben von Oberbreitbach eine Namensunterscheidung nicht mehr notwendig war.

In den Quellen kommen auch Unter- und Oberenbrachbach vor, die mit den obigen Orten verwechselt werden können. Es handelt sich hier aber um Unter- und Oberprappach bei Haßfurt. Nach der Wüstwerdung von Unterprappach nannte man Oberprappach  altertümlich nur „Brotbach“ oder „Prappach“. Gemeint ist damit das heutige Prappach bei Haßfurt[4].

Gerade die Bezeichnung „Brotbach“ aber wird immer wieder fälschlicherweise mit „Preppach“, also Unterpreppach, identifiziert.

Verwirrend ist auch in den Quellen ein Vorkommen von „Breitebach“, „Breitenbach sub Altenstein” oder „Breitenbach  hinter Lichtenstein”. Es könnte leicht mit unserem Oberpreppach verwechselt werden. Durch die nähere Lageangabe „unterhalb vom Altenstein“ bzw. „hinter Lichtenstein“ handelt es sich aber um den heutigen Einzelhof Breitenbach, Markt Maroldsweisach, oder um das heutige Hafenpreppach, das erst später den Zusatznamen „Hafen-“ (Hafen = Tontopf) wegen seiner Tongeschirrfertigung erhielt[5].

Eindeutiger ist das ebenfalls in der Gegend liegende „Breitbach“, das eine Burg bzw. den alten Ahnsitz eines ministerialen Geschlechts beherbergt, und das deshalb schon früh den Zusatz „Castro-Breitbach“ (Burgpreppach) erhielt[6].

In den ältesten Lehenbüchern des Hochstiftes Würzburg  – beide Siedlungen waren hochstiftische Orte – erscheinen Ober- und Unterpreppach nicht immer eindeutig als „Oberbreitbach“ bzw. „Superiori Breitebach“ und „Unterbreitbach“, sondern nur als „Breitebach“ oder „Breitebach sub Raueneck“. Während „ Niederbreitbach“, also Unterpreppach, noch an der heutigen Stelle liegt, ist nicht ganz geklärt, wo sich „Oberbreitbach“, das heute nicht mehr existiert, befand. Die Annahme, es handele sich um das obere Breitenbach, Ortsteil von Maroldsweisach, oder um Hafenpreppach, kann schon deswegen nicht zutreffen, weil bei der Pfarreiteilungsurkunder von Ebern und Pfarrweisach 1232 ein „Breitenbegge“ (Breitenbach) Pfarrweisach als Filiale zugeordnet, hingegen zwei weitere Breitenbach – wie berichtet – dem Sprengel der Pfarrei Ebern zugerechnet werden. Nicht zuletzt werden unser Oberbreitbach und Unterbreitbach häufig zusammen oder auch mit Raueneck und Vorbach erwähnt. Die Bezeichnungen „Ober-“, „Unter-“ bzw. „Nieder-“ beziehen sich bei gleichnamigen Orten meist auf den Ober- und Unterlauf eines Flusses oder Baches. An wüstgewordenen oder aufgelassenen Siedlungen entstehen später nicht selten Mühlen[7].

Als Oberbreitbach nicht mehr existierte – wohl schon 1401, sicher 1456[8] – brauchte Unterpreppach nicht mehr diesen Zusatz und nannte sich fortan Preppach. An der Stelle der Wüstung entstand etwa 100 Jahre später die Pöppelsmühle, die 1574 erstmals erwähnt wird[9] und in der wohl das alte Oberpreppach gefunden werden dürfte[10].

Schon im Jahre 1244 wird tatsächlich in Oberbreitbach (superiori Breitbach) eine Mühle erwähnt, die zusammen mit 14 Höfen aus dem Besitz der Rauenecker an das Hochstift Würzburg verkauft wird[11]. Seit Anfang des 14. Jahrhunderts werden eine Anzahl von Familiengeschlechtern, die im Dienst des Hochstifts Würzburg oder anderer standen, mit Besitz, Lehen oder Zehntrechten vom Würzburger Bischof und Landesherrn in den beiden Orten belehnt. Die ganzen Zehnterträge zu „Breitbach sub Ruheneck“ erhält Johannes Flieger um 1310/11[12], der zu einem Rittergeschlecht gehört, das sich seinen Sitz – neben Bischofsheim bei Zeil – auch im heutigen Burgpreppach wählte[13].

Um 1322/23 wird ausdrücklich „Oberbreitbach“ unterhalb des Raueneck unterschieden, in dem ein Eberner namens Süger den halben Zehnt zu Lehen empfängt[14].

Johann und Boppo Giselbrecht mit Sitz in Königsberg werden am 5. April 1354 mit der Hälfte des großen und kleinen Zehenten in „Niedernbreitbach“ (Unterpreppach) belehnt[15].

von Memmeldorf erhält am 14. Oktober 1356 als Keller (Finanzbeamter) in Ebern eine Manse (halbes Hofgut) in „Breitbach“ unterhalb des Raueneck, die zunächst Konrad Baunach gekauft, auf die er aber wieder verzichtet hatte[16]. Von den erwähnten Gebrüdern Giselbrecht übernehmen zwei Eberner Bürger, Apel Schilher und Heinrich Riter, im Februar 1358 die Hälfte den großen und kleinen Zehnten in Unterpreppach[17].

Ein Viertel dieser Zehntanteile gehen durch Kauf am 7. Mai 1363 von Schilher wieder an Apel, genannt Kamerer von Raueneck[18]. Und noch einmal wird Giselbrecht aus Königshofen mit einem Viertel des Getreidezehnten im April 1369, nach dem Tod seines Vaters, belehnt[19]. Apel Kamerer, der vorerwähnte Ganerbe auf Raueneck, wird schließlich am 13. Februar 1373 sowohl mit dem dortigen Burggut wie auch mit dem halben Zehnt in „Niedern Breitbach“ (Unterpreppach) bedacht[20]. Das gleiche erhält der Ritter und Mitganerbe Gecke von Füllbach und die dazugehörenden Orte „Fürbach“ (Vorbach) und „Breitbach“ sowie den halben Zehntanteil[21]. Neun Jahre später, im März 1382, erhält Fritz Kamerer (wohl zu Raueneck) von seinem inzwischen verstorbenen Vater Apel die erwähnten Zehntanteile in „Nydernbreitbach“[22]. Von ihm erkauft ihn erneut im Mai 1383 Heinz Fuchs zu Bischofheim[23]. Und noch einmal wird mit diesem Zehnt „Kuntz Fuchs von Weißenbrunn“ belehnt[24]. Wiederum am 23. Dezember 1395 empfängt Eberhard Fuchs von Bischofsheim den halben Zehnt zu Unterpreppach sowie drei Viertel des Dorfes Weißenbrunn[25].

Eberhard wird im Januar 1401 erneut mit Zehntrechten in den Orten Weißenbrunn und „Niedernbreitbach“ bedacht und noch einmal im November des gleichen Jahres Dietrich, ein Ritter aus dem gleichen Geschlecht der Familie Fuchs. Er erhält die gesamten Zehntrechte[26].

Im Januar 1401 war bereits Götz von Füllbach mit der Burg Raueneck und dem Dorf Unterpreppach belehnt worden[27].

In den nachfolgenden Jahren empfangen die „Marschalke“ von Raueneck immer wieder Belehnungen aus der Hand der Würzburger Fürstbischöfe, so Dietz im November 1401 den halben Zehnt in „Oberbreitbach, Niederbreitbach“ und Vorbach; Fritz im August 1404 in „Niederbreitbach“; Dietz und Heinz noch einmal am 5. Juni 1456; Georg (Jörg) von Raueneck am 9. Juni 1458, im Jahre 1467 und November 1495 das Dorf „Breitbach unter dem Raueneck“ (Unterpreppach)[28].

Nur kurze Zeit wird die Ritterfamilie von Rotenhan zu Rentweinsdorf mit Gütern in Unterpreppach bedacht, so 1406 Jörg von Rotenhan[29]. Die Zehntanteile verkauft Franz von Rotenhan mit seinem Bruder Hans am 11. November 1427 für 240 fl. (Gulden) wieder an Dietrich (Dietz) „Marschalk“ zu Raueneck[30].

Auch Peter Sternhals, ein Ministerialer, erwirbt im September 1411 von Eberhard Fuchs zu Bischofsheim und dessen Bruder die Rechte über den großen und kleinen Zehnt zu „Niedernbreitbach“[31].

Nach der Jahrhundertwende überträgt Richard von Lichtenstein, der auch als Amtmann zu Raueneck fungiert, dem Fürstbischof Lorenz von Bibra bzw. dem Hochstift Würzburg am 5. Mai 1512 seinen Besitz zu Lehen, da sich der Bischof ihm gegenüber gnädig erwiesen habe und „um weiterhin in dessen Gunst zu stehen“, wie er es selbst formuliert. Zu den Gütern zählen u.a. auch solche, die Pächter aus „Breitbach“ und den umliegenden Orten bewirtschaften[32]. Etwa ab der Mitte der 15. Jahrhunderts wird in den Quellen meist nur noch „Breitbach unter Raueneck“ genannt, womit stets Unterpreppach gemeint ist, da die etwas oberhalb der Preppach gelegene Siedlung – wie bereits angedeutet – inzwischen eingegangen war.

Erstmals bei der Neuordnung der Dekanate im Bistum Würzburg im 19. Jahrhundert wird Preppach im Jahre 1840 als Pfarrei „Unterpreppach im Dekanat Ebern“ aufgeführt[33], um die Verwechselungen mit der im Dekanat Haßfurt liegenden Pfarrei Prappach auszuschließen.  

Unterpreppach im kirchlichen Zusammenhang  

Etwa im 12. Jahrhundert wird die Diözese Würzburg stärker durchstrukturiert. Sie wird in zwölf sog. Archidiakonate eingeteilt, die Ende des 13. und im 14. Jahrhundert noch einmal dort, wo sie zu groß sind, in 20 Landkapitel unterteilt werden. Ihnen steht jeweils ein Dekan vor.

Der Raum um Pfarrweisach und Ebern gehörte zum Archidiakonat Münnerstadt mit Hauptsitz in Schweinfurt. Da dieser Bezirk aber ziemlich groß war, unterteilte man ihn wiederum in drei „Diffinitiones“, also Regionen. Die erste Region hatte ihren Sitz in Münnerstadt, die zweite in Schweinfurt und die dritte in Pfarrweisach bzw. später in Ebern.

Wahrscheinlich führte diese Unterteilung schließlich am 4. April 1524 zur Bildung eines eigenen Landkapitels Ebern[34].

Zur bestimmten Zeit, wahrscheinlich einmal jährlich, reiste der Archidiakon des Archidiakonats Münnerstadt durch  sein Gebiet. Er hielt in den jeweiligen Ur- oder Mutterpfarreien, von wo aus sich die übrigen Pfarreien im Laufe der Zeit getrennt hatten, das sogenannte Sendgericht über geistliche und kirchliche Angelegenheiten. Unterkunft sowie Verpflegung für ihn und sein Gefolge sowie seine Pferde waren von den einzelnen Pfarreien, Filialen und Orten zu tragen.

Von einer solchen Sendreise im Archidiakonat Münnerstadt wissen wir etwa um 1520. Beim Itinerar werden auch „Ober-“ und „Niedern Preitbach“ aufgeführt. Während aber Unterpreppach 19 Sendheller in die Mutterpfarrei zu zahlen hatte, steht bei Oberpreppach kein Geld mehr in der Liste, da die Siedlung bereits eingegangen war[35]. Unterpreppach scheint damals (um 1520) gar keine so kleine Siedlung gewesen zu sein. Vergleicht man die Abgabe mit der Abgabensumme anderer, umliegender Orte, so hatten nur wenige Siedlungen mehr Sendgelder als Preppach zu entrichten[36].

Wie bereits angedeutet lag das alte Preppach im großen Sprengel von Pfarrweisach und kam bei der Abtrennung von Ebern im Jahre 1232 als Filiale zu dieser neu errichteten Mutterpfarrei[37]. Freilich hatten die Gläubigen einmal im Jahr, wie auch die anderer Filialen, eine Wallfahrt in die alte Urpfarrei Pfarrweisach zu unternehmen, um die ursprüngliche Verbindung auszudrücken, wie die Kirchenrechnung von 1585 beweist[38].

Von dieser Zeit an aber sind die Preppacher eng mit der neuen Mutterkirche in Ebern verbunden. Sie besuchen dort die Gottesdienste, empfangen die Sakramente und werden zunächst dort wohl noch beerdigt. Die Pfarrei Ebern selbst besaß in Preppach einige Lehngüter, doch davon später.

Leider gibt es so gut wie keine Quelle, die das kirchliche Leben Preppachs im 13. oder 14. Jahrhundert näher beleuchten könnte. Auch das 15. Jahrhundert ist hierüber sehr schweigsam. Zwar gab es im nachbarlichen Reutersbrunn seit mindestens 1452 eine Kapelle, für Preppach aber gibt es, auch wenn dies von einigen Forschern behauptet wird[39], keinerlei Hinweise für ein Gotteshaus in dieser Zeit.

Spiritualität und Religionsunterweisung sowie andere Bildung oder Seelenbildung wird man wohl in Ebern erfahren haben. Die Voraussetzungen hierfür waren recht gut, denn es gab eine Lateinschule, eine bedeutende Bibliothek, die der gebildete Pfarrer Johann Helb[40] nach seinem Tod (1463/64) seiner Pfarrei hinterließ, viele Meß- und Wohltätigkeitsstiftungen, Bruderschaften, ein Spital, die Marienkapelle und auch Privatstiftungen[41], die es ärmeren Studenten erlaubten, an auswärtigen Universitäten zu studieren. Dies geschah häufig nicht ohne die Befürwortung der Stadtpfarrer.

So war es ohne weiteres möglich, daß man aus den Filialgemeinden begabtere junge Leute, vor allem, wenn sie Priester werden wollten, zum Theologiestudium an auswärtige Universitäten schickte. Dort immatrikulierten sie sich aber meist mit dem Pfarrort als Herkunftsort, so daß man nicht immer ihre genaue Heimat kennt.

Im Wintersemester 1518 trägt sich ein Matthias „Rüttler“ oder auch „Ruthler“ zum Theologiestudium in Leipzig ein. Kurz darauf empfängt er in Merseburg Subdiakonats- und Diakonatsweihe und schließlich am 23. April 1519 die Priesterweihe. Als Heimat gibt er zwar Ebern an, stammt aber vermutlich aus Preppach, weil es dort zu dieser Zeit gleichnamige Familien gibt. Später, 1524, wird er Pfarrer von Raueneck. Für vier Jahre betreut er zusätzlich die Pfarrstellen in Vorberg und Jesserndorf. Er verstarb 1536 als Rauenecker Pfarrer[42].

In jedem Fall zeigt dieses Beispiel, daß jungen  Männer vom Land zur damaligen Zeit auch Chancen zur Weiterbildung hatten, wenn sie begabt waren oder Förderer fanden.

Aufgrund späterer Berichte erfahren wir ein wenig mehr über die kirchliche Praxis oder Gottesdienstbesuche der Preppacher in Ebern, wie aus einem Amtsbericht des Jahres 1612.

Dort wird vom Rauenecker Amtmann die Pfarrkirche St. Laurentius in Ebern beschrieben. Beim Langhaus bemerkt er zur Empore: „Die Stüel sind auch der mehrer Theil guet, aber hinten in einer Ecken, darin die armen Preppacher stehen müssen, sind gar schlecht, auf die 500 Jahr alt“[43].

Wenn auch das Alter der Stühle ein wenig übertrieben scheint, so läßt die Aussage doch die lange Tradition erahnen, in der die Preppacher Gläubigen seit der Abtrennung Eberns von Pfarrweisach zu allen Sonn- und Feiertagen treu ihre Gottesdienste in der Pfarrkirche besuchen. Sie zeigt auch, daß jede Filialgemeinde in der Mutterkirche wohl ihren zugewiesenen Stammplatz hatte. Daß dies den Preppachern selbst im Laufe der Zeit allmählich leid war, kann man sich vorstellen und auch, daß sie sich nach einem eigenen Gotteshaus und vielleicht sogar nach einer eigenen Pfarrei sehnten. Der letzte Wunsch sollte aber erst einige Jahrhunderte später in Erfüllung gehen.

Differenzen mit der Mutterpfarrei und
Erstnennung einer Kirche

 Wenden wir uns nun dem Ereignis zu, das die Grundlage für das fünfhundertjährige Jubiläum in diesem Jahr liefert. Es fällt in die Zeit eines Aufbruchs in ganz Europa. Die mittelalterliche Vorstellung einer Einheit von Gott, Welt und Mensch zerbricht. Der Mensch selbst tritt stärker in den Mittelpunkt und ins Bewußtsein.

1492 wird Amerika entdeckt. Mit der Kritik des Augustinermönchs, Martin Luther 1517 an Mißständen in der alten Kirche wird jener Prozeß ausgelöst, der als „Reformation“ Luthers in die Geschichte einging und der zur Bildung zweier großer, christlicher Konfessionen führte, unter deren Trennung wir heute noch leiden.

1524/25 führen die Forderungen der Bauern letztendlich zum Geschehen, das mit dem Bauernkrieg sein trauriges Ende fand. Die Ereignisse reichen auch bis herauf nach Ebern.

Vielleicht waren die Differenzen zwischen den Preppachern und ihrem Pfarrer zwanzig Jahre früher bereits Anzeichen der Unzufriedenheit, des Aufbegehrens und des Umbruchs.

Jedenfalls treffen sich am Montag nach dem Fest der hl. Luzia, also am 16. Dezember 1504, folgende wichtige Amtspersonen – vermutlich im Pfarrhaus zu Ebern –, um Streitigkeiten zwischen der Kirchenverwaltung Preppach zum einen und dem Eberner Pfarrer zum anderen beizulegen. Es handelt sich um Otto Lemer, damals Pfarrverweser in Mürsbach, Cyriakus Freitag, Pfarrverweser in Pfarrweisach, Michael Pfannmus, Keller (Finanzbeamter) zu Ebern sowie Peter Ribstein, damaliger Zentgraf (Gerichts- und Verwaltungsbeamter), die als Schiedsrichter fungieren sollen.

Ferner sind anwesend die strittigen Parteien, Pfarrer Johann Hoffmann von Ebern sowie die zwei Preppacher Gotteshausmeister (Kirchenpfleger) Otto Pfeiffer und Klaus Nuß. Sie vertreten auch die gesamte Kirchengemeinde von St. Bartholomäus und St. Wendelin in Preppach[44].

Diese einigen sich nun, nachdem vermutlich ein zähes Ringen sowie ein ausführliches Verhör vorausgegangen sein dürfte, folgendermaßen:

Erstens, alles, was in Zukunft von Kranken auf dem Sterbebett der Kirche in Preppach oder für deren Baumaßnahme vermacht werde, soll dem Preppacher Gotteshaus allein zugute kommen. Der Pfarrer in Ebern soll nicht mehr ein Drittel davon erhalten wie bisher. Dagegen erhält er weiterhin ein Drittel von allen Spenden oder Opfergeldern, die unter 4 Gulden liegen, so sie von einer Person, ob krank oder gesund, kommen. Liegen die Spenden von Einzelnen oder Eheleuten bei 4 Gulden oder darüber, so verbleiben sie allein beim Preppacher Gotteshaus.

Zweitens: Alles, was die Kirchenpfleger in Zukunft auf den Tafeln – gemeint ist wohl ein Spendentablett oder ein Spendenkorb –, die an bestimmten Festtagen, wie am Zwölf-Apostel-Fest (15. Juli) oder an den Hochzeiten in der Kirche herumtragen, verbleibt beim Preppacher Gotteshaus. Jedoch von allen Sammlungen, die außerhalb der Kirche stattfinden, oder von Spenden in den Opferstöcken, soll der Eberner Pfarrer wiederum den dritten Teil erhalten und nur zwei Drittel in Unterpreppach bleiben.

Ganz sollen jedoch dem Pfarrer die Opfergelder gehören, die während der gesungenen oder gebeteten Andachten gegeben werden, weil er damit allein die Mühe habe.

Wenn die Gotteshausmeister am Ende einer Heiligen Messe einmal den Spendenkorb (Tafel) aufgestellt haben, sollen sie dies am gleichen Tag nicht wieder tun.

Drittens: Alle geschenkten Hühner, Tauben, Gänse, Enten oder anderes lebendes Geflügel bleibt dem Pfarrer allein, dagegen sollen geschenkte Kühe, Kälber, Pferde, Füllen, Schafe und Wolle, Schweine sowie alle anderen Tiere für den Erhalt (Bau) der Preppacher Kirche verwendet werden. Ausnahme bildet nur ein Pferd, das die Erben eines Stifters noch nicht freigeben: Das soll dem Pfarrer allein gehören.

Viertens: Der Pfarrer erhält ein Drittel aller Wachs-, Eier-, Käse- und anderer Naturalienspenden.

Fünftens: Keiner der Heiligenmeister (Kirchenpfleger) darf ohne Wissen und Willen des Pfarrers über die ausgeliehenen Gelder aus dem Gotteshausvermögen entscheiden. Dies müssen in Zukunft alle Kirchenpfleger, da sie öfters wechseln, dem Pfarrer gegenüber geloben und schwören.

Schließlich soll alle Zwietracht und Differenz, die bisher zwischen der Stadt und dem Pfarrer von Ebern sowie dem Preppacher Gotteshaus gewesen sei, vermieden werden.

Damit das Vereinbarte auch rechtskräftig wird, setzen die zu Anfang erwähnten Parteien ihre Namen unter die Urkunde, die zweimal ausgefertigt wird, und an die man die Siegel des Mürsbacher Pfarrverwesers Otto Lemer, des Eberner Kellers Michael Pfannmus und das des Pfarrweisacher Pfarrers Cyriakus Freitag, das des Eberner Zentgrafen Peter Ribstein sowie das des Eberner Pfarrers Johann Hofmann hängt.

Die Heiligemneister Otto Pfeiffer und Klaus Nuß sowie die Preppacher Dorfmeister bitten noch den Rauenecker Amtmann, Hartung von Bibra, sein Siegel an die Urkunde anzubringen, um auch für sie das Beschlossene zu bekräftigen[45].

 Sowohl Inhalt als auch Ergebnis der Verhandlungen und der Urkunde lassen einige interessante Schlüsse zu und werfen ein deutliches Licht auf die damaligen Verhältnisse zwischen der Filialgemeinde von Preppach und der Mutterkirche von Ebern.

Die in der Urkunde genannten „Heiligenmeister“ Pfeiffer und Nuß agieren im Auftrag der Kirchengemeinde St. Bartholomäus und St. Wendelin. Dies setzt eine bereits etablierte Kirchenverwaltung mit eigenständigem Kirchenvermögen sowie ein eigenes Gotteshaus voraus.

Wann diese Kirchenstiftung allerdings errichtet wurde, wird nicht mehr erfahrbar sein, denn schon im Jahr 1580 notiert der Würzburger Registrator des Geistlichen Rates: „Braydbach (Unterpreppach), auch ein Filial gegen Ebern. Wer Fundator (Gründer) sei, kann ich nit finden, auch sonst nichts, wie es mit dieser Filial bestellt ist“[46].

Weiterhin deutet der Inhalt der Urkunde darauf hin, daß es mit der Mutterpfarrei immer wieder wegen Abgaben von Opfergeldern oder auch Schenkungen und Stiftungen, die Einheimische oder andere zugunsten der Preppacher Kapelle tätigten, die offenbar aber der zuständige Eberner Pfarrer beanspruchte, zu großen Spannungen kam.

Vor allem bei Vermächtnissen auf dem Totenbett oder speziellen Spenden über 4 Gulden scheint es sich um größere Summen gehandelt zu haben, die man lieber zum Preppacher Kirchenvermögen geschlagen hätte. Dies ist um so verständlicher, wenn man weiß, daß zur Eberner Pfarrpfründe eineinhalb Güter in Preppach mit allen Lehenrechten gehörten, die dorthin Abgaben zu zahlen hatten. Die Absicht der Preppacher liegt auf der Hand. Man wollte die Gelder für den Unterhalt des eigenen Kirchenbaues oder eine Kirchenvergrößerung, die offenbar unmittelbar bevorstand, verwenden. Nicht zuletzt deswegen wird in der Urkunde auch immer wieder auf Spenden hingewiesen, die für den Bau des Kapellengebäudes gegeben werden. Mit gleicher Absicht haben wohl die Gotteshauspfleger eigenmächtig immer wieder über ausgeliehene Gelder aus dem Kirchenvermögen verfügt, was ihnen ohne Rücksprache mit dem und Einwilligung durch den Pfarrer nicht erlaubt war. Schließlich sollten die Preppacher als Filialisten auch noch ihren Anteil an der Pfarrkirche in Ebern leisten.

Letztendlich aber weist die Urkunde darauf hin, daß die Preppacher alles daransetzen wollten, ihr Kirchenvermögen zu vermehren, ihre Kirche zu vergrößern, vielleicht mit der Tendenz, doch bald die Voraussetzungen für ein Loslösen von der Mutterpfarrei und der Gründung einer eigenen Pfarrei zu erfüllen.

Wie nachfolgende Ausführungen zeigen, wurde hierfür in den folgenden Jahren einiges getan.  

Die alte St. Bartholomäus- und St. Wendelinus-Kapelle

 Die Urkunde des Jahres 1504 liefert uns das bis jetzt ältestbekannte Jahr eines Gotteshauses in Preppach. Jedoch beweist sie gerade auch, daß dieses Gebäude, das dem Heiligen Bartholomäus und dem Heiligen Wendelin geweiht war, schon vor diesem Zeitpunkt existiert haben muß. Es ist anzunehmen, daß das Kirchlein schon in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bestanden hat. Ein Hinweis darauf kann die sehr schöne Madonnenfigur sein, die um 1480 anzusetzen und die noch heute vorhanden ist[47].

Vermutlich liegt ein Grund  der Streitigkeiten wegen der Geldzuteilungen zwischen der Kirchenverwaltung Preppach und dem Pfarrer in Ebern auch darin, weil man das Gotteshaus renovieren, weiter ausbauen oder gar vergrößern wollte.

Bestätigt wird dies durch die Konsekration, die der Würzburger Weihbischof Johann Pettendorfer im Jahr 1516 an der „Kirchhofskapelle“ zu Preppach vorgenommen hat[48]. Die Baumaßnahmen am Gebäude müssen also erheblich und nicht nur eine Reparatur gewesen sein. Bau- und Kunstdenkmälerauflistungen des 20. Jahrhunderts beschreiben die Bausubstanz der Kapelle auch aus dieser Zeit stammend: der Chor quadratisch, um Mauerdicke eingezogen, mit spätgotischem Rippengewölbe. Turm südlich vom Chor, viergeschossig mit Gurtgesimsen. Am Erdgeschoß schmale Spitzbogenfenster mit gefaßtem Gewende, später eingezogenes Kreuzgewölbe. Am zweiten Geschoß Eingang in den Turm vom Dachboden aus, rundbogig mit geschrägtem Gewende aus der Erbauungszeit. Im Obergeschoß zweiteilige, spitzbogige Schallfenster mit schönem, spätgotischem Maßwerk aus Fischblasen und Pässen. Achteckshelm über vier Seiten[49]. Auch die Bezeichnung „Kirchhofskapelle“ läßt bereits auf ein Loslösen der Kirchengemeinde von der Mutterpfarrei schließen, denn in der Regel lag das Recht auf einen Kirchhof, auf dem die Gläubigen beerdigt wurden, bei der Pfarrkirche.

Erst hundert Jahre später verrät ein Visitationsbericht, der im Rahmen der katholischen Reformmaßnahmen als Antwort auf die Lehre Luthers angelegt wurde, mehr vom Innenraum. Schon um 1600 wurde gefordert, etwas zur Restaurierung der Kirche innen und außen beizutragen, und es wird berichtet, daß der Altar im Beinhaus gebrochen sei[50]. Im August 1608 ergeht an den Amtmann von Raueneck die Aufforderung, den Turm in Augenschein zu nehmen, da er baufällig sei. Außerdem sollte ein Kostenvoranschlag erstellt werden.

Der Turm wird als „mit Quadersteinen gemauert“ beschrieben, wovon der Oberteil mit „Riegelwendt“, also mit Fachwerk, gefertigt war. Sowohl der Turm selbst als auch das Dach des Langhauses gelten als baufällig. Immerhin hatte das Gotteshaus um diese Zeit die enorme Summe von 2.000 Gulden hingeliehenem Kapital aufzuweisen[51].

Im Eberner Stadtarchiv[52] liegen heute noch einige ältere Kirchenrechnungen, darunter auch eine aus dem Jahr 1610/11, die Aufschluß über die geplanten Baumaßnahmen gibt.

Darin verzeichnen die damaligen Gotteshauspfleger Eucharius Fleischmann und Endres Zwick d. J. Ausgaben für einen Abend, an dem ein Kostenvoranschlag von 200 Gulden errechnet wurde. Dabei war unter anderen der Steinmetz Georg Och anwesend. Da der Turm offenbar vergrößert werden sollte, hat man gleich den Garten hinter der Kirche dem Hans Pracht für 21 Gulden abgekauft[53].

1612 erfahren wir aus einem Amtsbericht, daß sowohl der Chor und der Turm erneuert als auch ein Stück an das Langhaus angebaut wurden, der Chor mit Schiefer gedeckt, der Turm aber nur beschlagen sei, weil der Schieferdecker von Coburg mit der Arbeit nicht vorankomme und das Geld nur so hinauswerfe[54].

Der Uhrmacher von Ummerstadt hatte inzwischen die Turmuhr gerichtet und die Glocken neu eingehängt.

Von 1611 auf 1612 hat man dann noch die drei Turmstuben gerichtet, zwei gotische Fenster in den Chor gebrochen, zwei Kreuzrippen ins Chorgewölbe und eines in der Sakristei gefertigt und schließlich noch einen neuen Altarstein gemauert oder aufgestellt.

Die Summe aller Ausgaben für diese Baumaßnahmen beziffern die Kirchenpfleger Endres Zwick und Thomas Kaupert auf 387 Gulden, 24 Pfund und 16 Pfennige[55].

Im darauffolgenden Jahr geschahen noch Nachbesserungen. Der Turm erhielt vier Fenster. Der Schlosser aus Ebern fertigte Kreuz und Helmstangen, der Maler vergoldete Kreuz und zwei Turmköpfe, die vorher der Kupferschmied aus Königshofen fertigte. Der Schieferdecker erhielt endlich ein paar Strümpfe für die Aufsetzung des Kreuzes auf den Turm[56].

Die Gotteshauspfleger Hans Reuß und Endres Kaupert registrieren nochmals im Jahr 1617 Ausgaben für das Zerlegen und Säubern der Turmuhr[57].

Wie in etwa dieses Kirchlein vor den Baumaßnahmen ausgesehen haben mag, zeigt eine kleine stilistische Zeichnung, die im bereits erwähnten Geistliche-Rats-Register von 1580 erhalten geblieben ist. Da auch die von anderen Orten gezeichneten Kapellen in dieser Quelle unterschiedliche Spezifika aufweisen, kann auch bei der von Unterpreppach als einer charakteristischen Zeichnung ausgegangen werden[58].

Durch einige Inventare aus den Jahren 1579 und 1615 sowie einen Bericht von 1612, der im Rahmen der katholischen Reformmaßnahmen durch den Amtmann angefertigt wurde, erhalten wir auch über das Innere und den Kirchenschatz der St. Bartholomäus- und St. Wendelinus-Kapelle in etwa eine Vorstellung. Der Rauenecker Amtmann beschreibt die Altäre 1612 folgendermaßen:

Auf dem Hochaltar befinden sich in der Mitte Maria und zu beiden Seiten Barbara und Katharina, in der Größe von eineinhalb Ellen (ca. 45 cm) hoch. Darüber stehen Christus Salvator und die zwölf Apostel. Es handelt sich hier wohl um einen geschnitzten Flügelaltar mit Relieftafeln, wie auch das Inventar von 1615 bestätigt.

Auf dem zweiten Altar beim Predigtstuhl befindet sich ein geschnitztes Marienbild, flankiert von zwei Altarflügeln mit St. Barbara und St. Katharina. Hier dürfte es sich in der Mitte vermutlich um die schöne Madonnenstatue handeln, die heute noch zu bewundern ist.

Der dritte oder andere Nebenaltar zeigt den Heiligen Pankratius sowie zu beiden Seiten nochmals Pankratius und den Kirchenpatron Bartholomäus.

Da es sich nicht um eine Pfarrkirche handelt, sind weder Beichtstuhl noch Taufstein vorhanden, wobei der Predigtstuhl als nicht zu gebrauchen gilt.

Am Ende des Berichts wird festgestellt, daß der Kirchhof groß genug und nach der Vorschrift verschlossen sei[59].

An Kirchengeräten zählt das Inventar von 1579 auf: ein silbernes „Pacem“ mit Goldkreuzlein (Kußtäfelchen, mit dem man den Friedensgruß weiterreichte), ein Kelch, der aber damals schon nicht mehr vorhanden ist, weil ihn vor etlichen Jahren „böse Buben“ gestohlen haben, sechs Zinn- und zwei Messingleuchter, sechs Meßkännlein, ein Messingkruzifix sowie ein Rauchfaß.

An Paramenten sind nur zwei rote sowie ein schwarzes Meßgewand, ein schwarzes, wollenes Leichentuch mit rotem Kreuz, das alle Preppacher im Bedarfsfall ausleihen dürfen, und mehrere Altartücher vorhanden.

Ferner verwahrt man an Büchern drei Missalien (Meßbücher), davon sind zwei auf Pergament geschrieben; ein Buch für Spezialgottesdienste in der Diözese Würzburg und ein Psalterium (Psalmenbuch), ebenfalls auf Pergament[60].

Im Kern bleibt dieser Bestand erhalten und wird in den Verzeichnissen von 1612 lediglich um einen Kelch sowie ein silbernes Umhängekreuz, das man inzwischen für die neu eingeführte Letzte Ölung (heute: Krankensalbung) braucht, erweitert. Hinzu kommen zwei hölzerne Leuchter, ein kupferner Weihwasserkessel, zwei Fahnen, ein grünes Meßgewand sowie zwei Messingschellen[61].

1615 hat man dann noch zwei silberne Kelche angeschafft, die aber jetzt - aus Sicherheitsgründen - in Ebern aufbewahrt werden. An Textilien bereichert ferner ein völlig neuer Ornat aus gewässertem Tobin (Taft) mit einem Kreuz von allerlei Farben und allem weiteren Zubehör wie Albe, Stola, Manippel, Schultertuch und Cingulum (Gürtel) die Paramente. Zum ersten Mal taucht ein Chorrock sowie eine Würzburger Agende (Rituale oder Vorschriftenbuch) im Verzeichnis auf[62].

 Kirchenstiftung, Gottesdienste und kirchliches Leben

 Wie schon angeschnitten gab es wohl ältere Zuwendungen, die aber aufgrund der fehlenden, eigenen Preppacher Kirchenstiftung, ausschließlich der Mutterpfarrei Ebern zugute kamen. Es handelt sich um ein Eineinhalbgut und um Felder in Preppach, die seit alters zur Pfarrpfründe in Ebern gehörten, und die erhebliche Erträge erbrachten.

Aus dem von Pfarrer Bartholomäus Arweiler (1577–1582) im Jahre 1577 angelegten Pfarregister[63] erfahren wir die damaligen Besitzer und Verhältnisse.

So wohnt auf einem halben Gut, das aus zwei Wohnhäusern, einem Hof und einer Scheune besteht, „Kunz Ruthler“ (Konrad Rüttler). Das Gut liegt neben dem Besitz von Eva Scheid. Dazu gehören zwölf Äcker und sechs Wiesen. Als Abgaben sind 40 Ostereier und 36 Quarken (Käse) zu entrichten. Eine anschließende Notiz beteuert aber, daß früher 6 Batzen (Geld) am Walburgistag, 6 Batzen am Michaelistag, 4 Käse zu Pfingsten, 4 Käse an Weihnachten, 40 Ostereier, 2 Herbsthühner, 1 Frontag und 45 Pfennige altes Geld zu entrichten waren. Der spätere Eintrag von Pfarrer Arweiler verdeutlicht, daß die Pfarrei Ebern zwar zwei Güter zu Lehen besaß, diese aber in fünf Teile geteilt waren. Der Pfarrer folgert wiederum, dies sei wohl deswegen geschehen, um mehr Handlohn (Steuer, die beim Verkauf des Gutes an den Eigentümer zu zahlen war) herauszuholen, anstatt die Güter zu verbessern.

Somit gab es also ein ganzes Gut, das in vier Höfe geteilt war, sowie ein weiteres Halbgut.

Weitere Besitzer eines Viertelgutes waren damals: Kunz Greis mit Haus und Hof, Endres Rottmann ebenfalls mit Haus und Hof. Er besitzt u.a. ein Äckerlein beim Bildstock. Weiter bewohnt Kunigunda Greisin das nächste, und noch einmal sitzt auf einem Viertelgut Barbara Stumpfin. Das zuletzt genannte kommt 1621 an Hans Reuß[64].

Das von Pfarrer Arweiler angelegte Pfarregister wurde über die nächsten Jahrzehnte weitergeführt und verzeichnet natürlich Nachfolgebesitzer der späteren Jahre sowie andere, interessante Informationen. So wird dort im Jahr 1608 als Schultheiß auch Jakob Schleicher erwähnt[65].

 Keine Kirchenstiftung kann ohne materiellen und finanziellen Grundstock bestehen. Wann die Preppacher Gotteshausstiftung ins Leben gerufen wurde, ist nicht bekannt und wegen der beträchtlichen Zuwendungen an diese Stiftung kam es vermutlich auch zu den oben beschriebenen Streitigkeiten zwischen dem Eberner Pfarrer und der Preppacher Kirchenverwaltung. So gab es bereits seit dem Jahr 1516 einen bedeutenden Grundstock an sog. „Immer-“ oder  „Eisernen Kühen“. Diese Tiere hat man an das Kirchenvermögen gestiftet. Sie wurden von den Stiftern gehalten, aber ihre Erträge kamen dem Gotteshaus zugute. Später wurden die Erträge ganz in Geld umgewandelt. Hierüber legte man ein Verzeichnis an, das in den Jahren 1523, 1568 sowie 1579 erneuert wurde und das heute noch unter der Bezeichnung „Zins- und Schuldtbuch ...“ vorliegt[66].

Zu Beginn dieses Verzeichnisses werden zunächst die Heiligen- oder Gotteshauspfleger Kunz Rudler (Rüttler) und Wolf Greis genannt, die wohl dieses Buch führten. 1562 waren es die Pfleger Kilian Mäder und Klaus Nuß. Nach deren Nennung folgen die an Erbzinsen eingegangenen Beträge von gepachteten Feldern. Nur einige interessante seien hier erwähnt: Wolf Greis selbst zinst 10 alte Pfennige von einem Acker auf der Maas, der im Vorbacher Grund liegt und den man Ammandtleite nennt. Die alte Nussin zu Preppach hat 7 alte Pfennige vom Rasen oberhalb des Kirchhofes am Graben hinunter zu zahlen, solange die Kirche das Stück selber nicht benötigt. Klaus Nuß zinst ein altes Pfund von einem Garten an der Kirche gelegen, den er von dort gepachtet hat.

Anschließend folgt eine Liste von bereits Verstorbenen, die eine „Immerkuh“ an das Preppacher Gotteshaus gestiftet haben, um dessen finanziellen Grundstock aufzubessern. Unter der beachtlichen Anzahl von Stiftern aus der Eberner Gegend, worunter sich auch zwei ritterliche Damen aus dem Geschlecht derer von Rotenhan in Eyrichshof und Fischbach befinden, werden auch aus Preppach genannt: Jakob Schleicher mit zwei Kühen, Thomas Pritner mit zwei, Kilian Mäder mit zwei, Klaus Nuß mit einer, Kunz Rudtler mit einer, Kunz Jendtner mit zwei, Klaus Baiersdorfer mit vier, Barthel Nuß mit dreien und andere.

Insgesamt stehen 26 Kühe bereit, deren Erträge dem Gotteshaus zugute kommen. Eine solche Kuh hat an jährlichem Zins durch ihren Ertrag den Gegenwert eines Pfundes Wachs bzw. ein neues Pfund an Geld erbracht.

Das so zusammengekommene Geld konnte wiederum ausgeliehen und von den Zinserträgen die jährlich notwendigen Ausgaben für die Kirche bestritten werden.

Für hingeliehenes Kapital hatten 1579 Zinsen zu entrichten: Kilian Mäder, Jakob Purzell, Klaus Duck, Hans Kraus (Schneider), Kunz Rudtler, Jakob Schleicher, Philipp Nuß, Klaus Schaidt, Hans Schenck, Klaus Paiers, Fritz Rögner, Hans Kauper, Bartel Nuß, Hans Schmidt, Wolf Herttering, Thoma Puttner, Hans Pflaum, Wenedick (Benedikt) Reuter, Wolf Greis, Hans Zahn, Hans Rudtler (Ziegler), Linhard Schoden (Schmied), Merthen (Martin) Stumpf[67].

Über alle Einnahmen und Ausgaben des Kirchenvermögens hatten die Heiligenmeister oder Gotteshauspfleger seit Existenz der Kirchenstiftung peinlich genau Rechnung zu führen. Dieses wurde einmal jährlich vom Eberner Pfarrer und vom Keller (Finanzbeamten) überprüft. Der Stichtag war an Petri Cathedra (22. Februar).

Solche Rechnungen sind uns glücklicherweise seit dem Jahr 1585 erhalten geblieben. Wenn auch lückenhaft, so liegt ein Großteil der älteren und bis zum Jahr 1778 reichenden Rechnungen im Stadtarchiv Ebern[68]. Einzelne Rechnungen des 17. und 18. Jahrhunderts, die um 1969 noch im Pfarrarchiv lagen, sind heute leider verschwunden[69].

Im Rahmen der katholischen Reformmaßnahmen versuchte Fürstbischof Julius Echter in den 80er Jahren des 16. Jahrhunderts als Antwort auf die Strömungen der lutherischen Reformation neben den inneren Werten auch die äußeren Zustände zu verbessern. Zu diesem Vorhaben gehörte u.a. auch die Überprüfung der finanziellen Möglichkeiten in den einzelnen Kirchengemeinden, um ggf. die Bausubstanz der Kirchen, der Schulen und der Pfarrhausgebäude zu verbessern.

In diesem Zusammenhang wurden die bereits erwähnter Pfarr- und Schuld- oder Zinsregister angelegt sowie auf gute Rechnungsführung der einzelnen Kirchenverwaltungen Wert gelegt.

Diese Rechnungen sind ein wunderbarer Spiegel der kirchlichen Wirklichkeit, weil sie über viele Ereignisse durch Einnahmen und Ausgaben zu uns sprechen.

Lassen wir die Kirchenrechnungen des Jahres 1585/86 ein wenig erzählen, die von den Gotteshauspflegern Hans Ditterich und Klaus Schenck angelegt wurde.

Zunächst werden die Pacht- oder Zinseinnahmen aus den verliehenen Flurstücken aufgezählt. Einen großen Posten an Einnahmen bilden anschließend die Zinsen von ausgeliehenen Kapitalien im Ort und in der ganzen umliegenden Gegend wie von Fischbach, Frickendorf, Vorbach bis Mürsbach.

Weiterhin erzielt man am Kirchweihtag durch Sammlungen und im Opferstock Geldspenden. Insgesamt belaufen sich die Einnahmen dieses Jahres auf 56 Gulden, 58 Pfund und 4 Pfennige.

Interessanter aber sind für uns die Ausgaben. So erhalten die Gotteshauspfleger jeweils eine Mahlzeit bei der Rechnungseinführung durch die vorhergehenden Pfleger, und dies noch einmal, wenn sie ihre Jahresrechnung aufsetzen. Natürlich erhält auch der Rechnungsschreiber seinen Lohn von 4 Pfund sowie die Gemeinde einen Gulden, diese Rechnung fertigen zu lassen. Schließlich empfangen auch Pfarrer und Keller – 1586 waren dies Nikolaus Flurschütz und Siegmund Lenntz – jeweils eine kleine Summe für die Überprüfung. Hinzu kommen jährliche Ausgaben für die übrigen Dienste der Kirchenpfleger, wie das Einsammeln der Zinsgelder, ein Jahresgehalt von 2 Gulden für den Kirchner- oder Küsterdienst, für die Glocken zu läuten oder die Turmuhr zu richten sowie für andere Handlungen bei den Gottesdiensten. In der Regel übernahmen die Schulmeister oder Lehrer, falls überhaupt vorhanden, diese Dienste.

Weiterhin kommen außergewöhnliche Kosten hinzu. So werden an eine Truhe ein neues Schloß gefertigt und ebenso ein Schlüssel zur Kirchentür, man braucht ein neues Eisen für das Läutwerk und an die Glocke und die Uhr werden neue Seile angebracht. Selbstverständlich schlägt sich auch die Verpflegung des Seilers hierfür in der Rechnung nieder.

Ein außergewöhnlicher Posten sind wohl auch 7 Pfund und 15 Pfennig Türkensteuer, die von allen Kirchenverwaltungen an die Regierung in Würzburg zur Abwehr der ständigen Türkengefahr im Osten zu zahlen waren.

Jährlich wiederkehrende Ausgaben gibt es natürlich für die zum Gottesdienst notwendigen Dinge wie Hostien oder Meßwein und vor allem kleine Entschädigungen für alle, die zu diesen Feierlichkeiten Dienst taten. So erhielten die Flurreiter einen Gulden für den Umritt an Pfingsten ebenso wie die Fahnenträger, die die Walleute nach Pfarrweisach begleiteten. Dieser Gang war für alle ehemaligen Filialen in die Ur- oder Mutterpfarrei vorgeschrieben[70].

An den Bittagen (vor Christi Himmelfahrt) wallten die Preppacher und andere Filialgemeinden in die Mutterpfarrei Ebern. Der Pfarrer hatte an diesen Tagen die Schuljugend sowie Kreuz- und Fahnenträger zu verköstigen. Hierfür hatte er eine Suppe sowie zwei Eier pro Schüler bereitzustellen, was den Eberner Pfarrer manchmal überforderte, und er deshalb im Pfarrbuch von 1579 bemerkte, diese Mahlzeit sei nicht unter zehn Gulden auszurichten und er habe das Gefühl, daß an diesem Tag dreimal so viel Auswärtige in die Mutterkirche kämen und sich um den Fahnen- und Kreuzträgerdienst rissen wie sonst nicht unterm Jahr[71].

Wie schon mehrfach geäußert, hatten die Preppacher fast alle Gottesdienste in der Pfarrkirche zu Ebern zu besuchen. Es gab aber Ausnahmen.

Seit Preppach, das im 16. Jahrhundert aus etwa 30 Häuser bestand, ein eigenes Gotteshaus besaß, wurde dort einmal pro Jahr vom Eberner Pfarrer eine Heilige Messe gefeiert. Bis 1516 war dies wohl am Tag der 12 Apostel, also am 15. Juli[72].

Als im genannten Jahr der Würzburger Weihbischof nach einer Gebäudevergrößerung die Kirche am 24. August, dem Festtag des Apostels Bartholomäus, konsekrierte, kamen von jetzt an Pfarrer und Lehrer an diesem Kirchweih- und Patroziniumstag von Ebern nach Preppach herauf, um einen Festgottesdienst mit Predigt zu feiern. Die Gestaltung übernahmen der Schulmeister und die Schüler der Eberner Lateinschule durch Singen eines lateinischen Choralhochamtes. Hierfür erhielten Priester und Lehrer einen Gulden Vergütung[73].

Späteren Berichten kann man entnehmen, daß der Kaplan nach Preppach heraufkam, um die Feierlichkeiten vorzunehmen. Er hielt auch am Karfreitag eine Passionspredigt oder an einem Sonntag Salz- und Wasserweihe. Natürlich kam er auch zum Beichthören herauf[74].  

Ausblick auf Ereignisse und die Kirche bis zur Pfarreigründung

 Läßt man alle diese Ereignisse auf sich wirken, erhält man den Eindruck, die Reformation Luthers sei spurlos an Preppach vorüber gegangen. Dabei gab es in der ganzen umliegenden Gegend gerade dort, wo die Ritterschaft Einfluß hatte, schon früh Anzeichen. Zwischen 1550 und 1555 waren bereits in Altenstein, Burgpreppach, Eyrichshof, Ermershausen, Fischbach und Hafenpreppach lutherische Pfarrer oder Prediger im Einsatz. Der früheste Nachweis eines reformatorischen Predigers wird 1528 in Maroldsweisach greifbar.

Verzweifelt wirkt ein Brief des Eberner Pfarrers, Wolfgang Döll von 1558 an den Fürstbischof Friedrich von Wirsberg, in dem er beklagt, daß die Neuigkeiten der Lutheraner überhand nähmen. Allgemein liefen die Gläubigen in protestantische Dörfer und Kirchen und sagten ihrer althergebrachten Religion ab.

Später, 1561, muß sich der Pfarrweisacher Dekan Martin von Kaden sogar beim Bischof über den Eberner Pfarrer und Lehrer beklagen, weil beide protestantisch handeln würden.

Im Jahre 1576 sind im Kapitel Ebern von 20 Pfarreien nur 14 übriggeblieben, und davon gelten nur noch 6 als katholisch, die übrigen zählen als protestantisch beeinflußt. Von allen eingesetzten Priestern (14) halten nur noch 2 das Zölibat, alle anderen sind verheiratet oder haben Frauen mit Kindern.

In Ebern selbst war die Zahl von ursprünglich 3.000 auf 143 Gläubige und in Pfarrweisach von 2.000 auf 150 – wenn man sie nach Kommunionempfang rechnet – gesunken.

Dies änderte sich bald durch Fürstbischof Julius Echter, der ab den 80er Jahren des 16. Jahrhunderts systematisch in seinem Territorium sein Reformationsrecht wahrnahm und teilweise auch mit Nachdruck durchführen ließ[75], wie dies auch die protestantischen Landesherren taten.

In Preppach ist aber von all dem Ringen und Kämpfen um Katholizität nichts zu spüren. In den im Auftrag des Bischofs durchgeführten Visitationen und den danach geschriebenen Berichten heißt es da meist lapidar: „Preppach, 30 Mann (Häuser), würzburgisch und catholisch, folgen fleißig“[76].

Bestätigt wird dies nicht zuletzt durch die bereits erwähnten Baumaßnahmen von 1610 bis 1612 an Langhaus und Turm des Gotteshauses. Auch in den Jahren nach der Regentschaft Julius Echters (1573–1617) weisen die Kirchenrechnungen ein reges und aktives Interesse der Preppacher am kirchlichen Leben und am Kirchengebäude aus.

Neben den üblich immer wiederkehrenden Einnahmen und Ausgaben fallen nur ab und zu einzelne Besondergeiten auf. So muß der Schieferdecker 1619 das Turmdach ausbessern, oder auf dem Johannismarkt in Bamberg wird ein Glöcklein für die Ministranten gekauft[77]. 1623 genehmigen sich die Kirchenpfleger Jakob Weltz und Peter Wicklein 8 Maß Bier, als sie mehrere Male wegen eines Seidenornats sowie wegen Altartüchern nach Ebern wollten, aber einmal durch Kriegsvolk daran gehindert wurden[78].

Dies ist ein Hinweis, daß der Alltag der Leute immer wieder durch umherziehende Soldatentruppen empfindlich gestört wurde, Hungersnot an der Tagesordnung war, weil die Truppen die Vorräte abpreßten. Hinzu kamen ansteckende Krankheiten. Zwischen 1618 und 1648 tobte in ganz Europa jenes traurige und grausame Schreckgespenst, das in die Geschichte als 30jähriger Krieg einging. Nach dem Einmarsch des schwedischen Kriegsvolks 1631 kamen Löwensteinische Reiter nach Preppach, suchten 1632 den Ort und die Kirche heim und schlugen Ende Februar 1633 acht Tage lang ihr Quartier auf, um sich von der Schlacht bei Ebermannstadt zu erholen. Im Dorf liegen die ohnehin gepeinigten Leute am Nervenfieber darnieder. Die wenigen Gesunden gehen betteln[79].

Trotz der turbulenten Zeit schaffen es die Preppacher, ihr Kirchlein um 1620 noch einmal zu renovieren und 1621 sogar ein Beinhaus zu errichten. Auch die Glocken werden aus dem Turm genommen und erneut aufgehängt[80].

Auch diese Maßnahmen lassen auf eine größere Bauaktion schließen, denn der Würzburger Visitator berichtet am 3. August 1623: „Preppach, Filiale von Ebern, ist ganz katholisch, hat ein renoviertes Gotteshaus, das noch nicht konsekriert (geweiht) ist“[81].

Auch für das Schulhaus fertigt der Schreiner im Jahre 1621 zwei neue Bänke[82] und 1632 läßt man noch einen Backofen im Haus mauern[83].

Seit wann es in Preppach allerdings eine Schule gibt, ist nicht geklärt. In der Regel übernahmen die Küster den Dienst des Lehrers oder Schulmeisters, falls kein eigens ausgebildeter vorhanden war. Gerade in der Zeit der katholischen Reform und Gegenreformation Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts spielten diese bei der Seelenbildung der Kinder eine entscheidende Rolle. Nachdem 1625 der Preppacher Lehrer gestorben war, trat der Schmied des Ortes, Hans Schoder, sein Amt als Küster und vermutlich auch als Lehrer an[84].

Zwischen den Jahren 1633 und 1660 fehlen die Kirchenrechnungen ganz. Die von 1686 wiederum verrät die Anschaffung eines neuen Kelches für 7 Gulden in die Kirche[85].

Zwei Jahre darauf sind bereits 10 heilige Messen gestiftet, die unterm Jahr in der Filialkirche gefeiert werden[86].

1688 werden größere Ausbesserungen an Turm und Türen vorgenommen, 1689 neue Fahnen angeschafft und 1708 der Turm noch einmal neu mit Schiefer gedeckt[87].

Mitte des 18. Jahrhunderts bricht auch in Preppach der Wille zur völligen Neu- und Umgestaltung des Gotteshauses durch. Man erweitert die Kirche, baut neue, große Fenster ein und stattet sie, wie in fast allen katholischen Gemeinden, im Stil des Zeitgeschmacks aus.

Der Barockstil macht sich breit. Er soll ein wenig von dem Triumph über die überwundenen Kriegsjahre darstellen und von der Herrlichkeit, die die Gläubigen einst erwartet, berichten.

Von Kunsthistorikern wird eine St.-Wendelinus-Statue um das Jahr 1750 angesetzt[88]. Sie hat man wohl fertigen lassen, um neben einer Darstellung des Hauptpatrons St. Bartholomäus auch eine des zweiten Kirchenpatrons St. Wendelin zu besitzen.

Teile der Kanzel, der Hochaltar sowie Nebenaltäre sollen ebenfalls in dieser Zeit gefertigt worden sein.

In den Kunstdenkmälern wird die Kirche folgendermaßen beschrieben:

Der Hauptaltar: Viersäulig mit seitlichen Durchgängen. In der von Lambrequins (geschnitzte Vorhänge) geschlossenen Mittelnische die Hauptfigur Christus am Kreuz, vor den Säulen und über den seitlichen Durchgängen die Figuren Maria und angeblich Josef, wohl aber Johannes, Bartholomäus und Wendelin, Sebastian und Rochus.

Die Nebenaltäre: Mit Baldachinen, auf dem linken die beachtenswerte, spätgotische Madonna mit dem Kind um 1480, auf dem rechten angeblich der heilige Leonhard, wohl aber der hl. Wendelin.

Die Kanzel: Zwischen den Säulen die vier Kirchenlehrer Ambrosius, Augustinus, Hieronymus und Gregor der Große, am Schalldeckel späteres Muschelwerk[89].

Leider sind bis jetzt weder Künstler noch genauer Zeitpunkt der barocken Ausstattung bekannt gewesen. Die Gotteshausrechnungen der Jahre 1773 bis 1778 geben aber tatsächlich konkrete Hinweise. Johann Adam Müller, ein Schreiner aus Ebern wird nämlich mit Geld für das Beschlagen der Orgel im Jahre 1773 bedacht. Ein Jahr darauf weist die Rechnung von 1774 76 Gulden an Ausgaben für Johann Graf aus, der den Hochaltar gefaßt und vergoldet hat. Wiederum ein Jahr darauf erhalten der gleiche Vergolder 106 Gulden, der Schreiner für ein Antependium (Verkleidung des Altars) sowie der „Bildhauer zu Theres“ für ihre Arbeit einen Betrag[90].

Es kann angenommen werden, daß die Altäre und Kanzel tatsächlich um 1770 entstanden sind und daß ein aus Obertheres stammender Bildhauer diese oder zumindest einige der Figuren geschaffen hat. Es kann hier nur der aus Obertheres stammende Hofbildhauer Johann Peter Wagner gemeint sein, der bei der Ausstattung des Würzburger Domes und der Residenz sein Können unter Beweis stellte. Sein Vater, Johann Thomas Wagner, war 1769 bereits gestorben. Er hatte 1751/52 die Altäre und Kanzel in Pfarrweisach geschaffen[91].

Von allen früheren Ausstattungsstücken sind heute nur noch die spätgotische Madonna (um 1480) sowie die St.-Wendelinus-Figur des 18. Jahrhunderts übriggeblieben. Der Hauptaltar kam in die Eberner Spitalskirche, die Nebenaltäre nach Kerbfeld[92].

Das alte Gotteshaus wurde nach Errichtung einer völlig neuen Kirche 1959/60 im Juli 1964 abgerissen[93].

 Kurz nach dem Aufbruch und der Neugestaltung des Gotteshauses im 18. Jahrhundert erreichen die Preppacher endlich auch das große Ziel ihrer eigenen pfarrlichen Selbständigkeit aufgrund der privaten Stiftung eines Einheimischen:

Der hochfürstlich-würzburgische Untertan und Einwohner zu Unterpreppach, Johann Adam Däublein und seine Frau Anna Maria, geb. Kaiser, vermachen ihr Haus und den ganzen Besitz für die Errichtung einer Pfarrei.

Sie tun dies aus Dankbarkeit für alle von Gott empfangenen Gnaden und aus Freude darüber, getauft und im christlichen Glauben erzogen worden zu sein, der ihr Herz erleuchtet und vor falscher Lehre errettet habe. Sie tun es aber auch zur Ehre Gottes und zu ihrem und dem Seelenheil anderer Frommer. So jedenfalls drücken es die Stifter in der Urkunde aus.

Der Besitz besteht aus einem geräumigen Wohnhaus mit Hof, Stallungen, Scheuer, Gras- und Küchengärten sowie allen dazugehörenden Feldern und Wiesen im Wert von etwa 1.700 Gulden (heute etwa 50.000 Euro).

Das Ehepaar behält sich lediglich ein lebenslanges Wohnrecht im zukünftigen Pfarrhaus vor und verpflichtet sich, dem Pfarrer jährlich hierfür 18 Gulden an Geld, 8 Eimer an Korn, 2 an Weizen, 4 an Gerste, 6 an Hafer sowie je ein Viertel Eimer an Erbsen und Linsen zu reichen. Außerdem soll nach ihrem Tod alljährlich ein Seelenamt in der Unterpreppacher Kirche gefeiert werden.

Johann Adam Däublein besteht in seiner Stiftung darauf, daß die neu zu gründende Pfarrei nicht an einem anderen Ort oder an anderer Stelle als in Unterpreppach verwirklicht werden darf.

Die Urkunde, die er selbst unterschreibt und mit einem Siegel versieht – seine Frau zeichnet, des Schreibens unkundig, nur mit drei Kreuzen – wird am 14. Juli 1792 im Markt Burgpreppach ausgestellt. Ebenso unterzeichnet der Fuchssche Amtsadjunkt Johann Nikolaus Josef Schleret und Andreas Beck von Burgpreppach die Schenkungsurkunde. Durch einen Rechtsakt errichtet dann Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal mit einer Urkunde vom 11. Dezember 1793 die Pfarrei und trennt sie somit von der Mutterpfarrei Ebern ab[94].

Einen wesentlichen Anteil beim Vorantreiben dieses Vorhabens dürfte der damalige Eberner Kaplan Martin Dülch gehabt haben, der wohl die Seelsorge in Preppach bisher vorgenommen hatte und der das Sehnen und den Wunsch nach pfarrlicher Selbständigkeit kannte. Ihm wird am 8. Januar 1794 auch mitgeteilt, daß er seine erste Pfarrstelle in Unterpreppach antreten dürfe.

Schultheiß, Dorfmeister und Gemeindemitglieder verpflichten sich schließlich, das Brennholz der zukünftigen Pfarrherrn unentgeltlich einzufahren, bei Bau- oder Renovierungsarbeiten am Pfarrhaus die erforderlichen Materialfuhren umsonst sowie das Monatsgeld neben allen Frondiensten auf sich zu nehmen.

Hierüber fertigte man einen Schriftsatz an, den alle in der Gemeinde unterschrieben. Darauf begeben sich Nikolaus Däublein als Schultheiß, Jörg Schrepfer, Müllermeister zu Preppach als Dorfmeister, Andreas Wagner und Andreas Welsch als Beauftragte der Gemeinde nach Ebern zum Amtskeller Wolz und ließen die Schenkung am 27 Januar 1794 protokollieren, damit von Seiten der Verwandtschaft der Stifter keine Einwände getätigt werden konnten.

Adam Däublein, der Stifter der Pfarrei, verstarb am 26. September 1798. Seine Witwe, Anna Maria Däublein, überlebte ihn um 14 Jahre und verstarb am 21. März 1812 im Alter von nur 57 Jahren[95].

Fünf Jahre nach Errichtung der Pfarrei wurde die Eberner Filiale Reutersbrunn am 25 Juli 1799 als neue Filiale in die Pfarrei Unterpreppach inkorporiert.

Erst am 7. Dezember 1906 kamen die Katholiken von Ruppach, die bis dahin von Preppach aus betreut worden waren, nun offiziell zur Pfarrei Unterpreppach.

Einen weiteren Zuwachs erhielt die Pfarrei durch Umpfarrung von Vorbach aus der Pfarrei Jesserndorf sowie von Eichelberg aus der Pfarrei Ebern in die Pfarrei Unterpreppach mit Wirkung vom 15. April 1959[96].

 Heute wird Unterpreppach – mangels Priester – die letzten Jahrzehnte von umliegenden Pfarreien und seit etwa 10 Jahren von Ebern – wie vor Jahrhunderten – seelsorgerlich betreut.  

Die Pfarrer und Seelsorger von Unterpreppach

 1794-1812

Dem Betreiber und Organisator der Pfarreierrichtung von Unterpreppach – Martin Dülch – war es vergönnt, auch erster Pfarrer zu werden. Geboren am 3 Mai 1754 in Prosselsheim, wird er nach der Priesterweihe am 5.6.1748 zunächst Kaplan in Burgwallbach und Schmalwasser, war Kaplan in Hausen bei Arnstein und dann 1790 in Ebern, bis er am 8. Januar 1794 in Unterpreppach die erste Pfarrstelle antritt. Dort stirbt am ersten Juli 1797 auch seine Mutter Barbara mit 80 Jahren und sein Vater Michael am 14. März 1800.

Sein letzter Eintrag in die Sterbematrikel erfolgt am 17.2.1812, dann tauscht er mit Pfarrer Johann Leonhard Gockler die Pfarrei Mürsbach, wo er bis 1839 bleibt und siedelt dann, ohne zu resiginieren nach Ebern über, wo er am 8. März 1842 verstirbt.[97]  

1812-1829  

Johann Leonhard Gockler, der zweite Pfarrer, ist am 20. September 1755 in Neuses geboren und wird am 18.12.1779 in Würzburg zum Priester geweiht. Danach wird er Kaplan in Schlüsselfeld, 1785 in Wiesentheid, 1786 in Zeuzleben, 1791 Kooperator in Knetzgau, 1792 Kaplan in Dingolshausen und 1793 in Forst. Seine erste Pfarrstelle tritt er am 2.7.1794 in Stangenroth an bis er im Jahre 1800 nach Mürsbach wechselt. Diese Pfarrei vertauscht er wiederum 1812 mit Pfarrer Dülch in Unterpreppach. Er pflegte eine eigene Bienenzucht und tat sich bei Verbesserungen in der Landwirtschaft hervor. Am 19. Februar 1816 mußte der Lehrersohn seine eigene Mutter Anna begraben, die ihm die kräftigste Trösterin im Leben gewesen sei, wie er in der Matrikel notiert.

Seine letzte Beerdigung am 12. Januar 1830 war die des 26-jährigen Bauernsohnes Sebastian Hau, der vom Baum gestürzt sofort tot war. Schon kurz vorher hatte er resigniert und geht als Benefiziat nach Bieberehren, wo er am 25. August 1844 stirbt.[98]

1830-1866  

Mit Adam Schmitt kommt am 23. März 1830 ein Seelsorger in die Pfarrei, der 36 Jahre bleibt. Er war am 4. Januar 1797 in Burghausen bei Arnstein geboren, studierte seit 1814 an der Würzburger Universität und wird am 6. November 1820 zum Priester geweiht. Von 1822 bis 1824 wird er Kaplan in Hausen bei Arnstein, dann bis 1827 Pfarrverweser in Wermerichshausen und von 1827 bis 1830 Kaplan in der gleichen Pfarrei. Seit 1830 wirkt er dann in seiner ersten Pfarrstelle Unterpreppach, deren Seelsorge er allerdings nur bis 1849 wahrnehmen kann. Ein Schlaganfall macht es notwendig, dass ihm für die nächsten 17 Jahre Kooperatoren zur Seite gestellt werden. Als er am 21. November 1866 stirbt, wird im Sterbebuch vermerkt, dass sein Leiden groß, noch größer aber seine Geduld und Ergebenheit in den Willen Gottes waren.[99]

Nach dem Schlaganfall des Pfarrers kommt Martin Deban 1849 bis 1851 dem Pfarrer zu Hilfe. Danach steht ihm für nahezu 14 Jahre (1851-1865) Georg Kaspar Prohus zur Seite, der danach Pfarrer in Kirchlauter wurde.

Der dortige Kooperator, Valentin Durmich geht dem Unterpreppacher Pfarrer ab 21. Juni 1865 bis zum September des gleichen Jahres zur Hand. Plötzliche Krankheit und Tod am 5.10.1865 beendeten sein kurzes Leben von 28 Jahren.

Ab November 1865 übernimmt Adam Müller die Mitseelsorge bis kurz vor dem Tod Pfarrer Schmitts 1866. Danach, im August 1866 hilft J. Streit und ab 12. Dezember 1866 bis 1867 noch einmal A. Arnold als Pfarrvikar aus.[100]  

1867-1898

Mit dem am 29. Mai 1823 in Zellingen geborenen Michael Josef Will kommt wieder ein offizieller Pfarrer nach Unterpreppach.

Er wurde am 12. August 1848 zum Priester geweiht, war darauf Kaplan in Oberschleichach und von 1850 bis 1861 in Haßfurt. Von 1861 bis 1867 wird er Pfarrer in Lütter im Dekanat Brückenau, die Pfarrei kommt kurz darauf zur Diözese Fulda. Dann wechselt Will im Juni 1867 für 31 Jahre nach Unterpreppach, wo er am 9. April 1898 verstirbt.[101]  

1898-1904

Franz Baier, am 16. April 1864 in Schöllkrippen geboren und am 1. August 1886 zum Priester geweiht, absolviert zunächst seine Kaplansjahre 1886 bis 1887 in Gerolzhofen, 1888 bis 1890 in Helmstadt, 1891-1892 in Gauaschach, bis er im Mai 1892 Pfarrer von Wegfurt wird. Am 5. Juni 1895 nimmt er bis 1898 die Pfarrstelle von Estenfeld an und wechselt dann im August desselben Jahres nach Unterpreppach, das er aber schon 1904 wieder verläßt. Für zwei Jahre als Frühmesser in Nüdlingen, nimmt er am 24. April 1907 bis 1928 noch einmal die Pfarrei Hohestadt an.

Nach seiner Resignation verbringt er den Ruhestand als Kommorant in Königshofen, wo er am 12.3.1933 stirbt.[102]  

1904-1915

Als fünfter wird Emil Schmitt der Pfarrherr von Unterpreppach. Geboren am 31. Dezember 1872 in Röttingen, erhält er am 1. August 1895 die Priesterweihe. Nach den Kaplansjahren 1895 bis 1899 in Hohenroth und zugleich in Neustadt/S., 1899 bis 1904 in Kaisten, kommt er am 1. Juni 1904 in die Pfarrei, wo es ihn bis zum Jahre 1915 hält. Er wechselt im Januar 1916 als Pfarrer nach Obervolkach, wo er bis zum Oktober 1941 bleibt. Den Ruhestand verbringt der Benefiziat danach in Tauberrettersheim, wo er am 18. Mai 1945 stirbt. Er wird in Röttingen begraben.[103]  

1916-1923

Pfarrer Alois Kirchgäßner stammt aus Mechenhard, wo er am 11. Februar 1883 geboren ist. Nach der Priesterweihe am 2. August 1908 versieht er seinen Dienst als Kaplan von 1908 bis 1910 in Gerolzhofen, danach für zwei Jahre in St. Peter zu Würzburg und ab September 1912 bis November 1913 als Lokalkaplan in Sand a. M., dann ist er wegen Krankheit kurz beurlaubt. Im Januar 1914 nimmt er das Amt eines Präses im Würzburger Lehrlingsheim war, bis er am 29. Januar 1916 sein Pfarramt in Unterpreppach antritt. Er wechselt die Stelle im August 1923 und geht nach Poppenlauer, wo er nur 5 Jahre bleibt.

Im Juli 1928 wird er Pfarrer in Obernau und im September 1939 noch einmal in Rieden, wo er am 31. Dezember 1956 resigniert. Danach verbringt er noch vier Jahre im Caritas-Curheim in Bad Bocklet, wird nach dem Tod am 23. Februar 1960 aber in Rieden begraben.[104]  

1924-1929 

Nur kurz dauert die Amtszeit von Pfarrer Gregor Reusch, der am 7. Februar 1881 in Schonderfeld geboren ist und der am 2. April 1907 zum Priester geweiht wird.

Nach Kaplansjahren in Wermerichshausen und als Lokalkaplan von 1912 bis 1920 in Schmalwasser wird er 1921 Pfarrer im benachbarten Jesserndorf und schließlich ab 20. Februar 1924 in Unterpreppach. Doch nach 5 Jahren zieht es ihn im Juli 1929 nach Mürsbach. Seine nächste Station wird am 21. April 1939 bis 1941 in Aidhausen und Wettringen, bis er im März 1941 seine letzte Pfarrstelle in Kerbfeld antritt, wo er am 4. Oktober 1946 stirbt.[105]  

1929-1943

Edmund Bieber, der neunte Pfarrer von Unterpreppach wird am 8. August 1889 in Poppenlauer geboren. Nachdem er am 17. Juni 1916 zum Priester geweiht wurde, leistet er danach die Kaplanszeit bis 1920 in Pfarrweisach ab, geht im Mai als Benefiziumsverwalter nach Lohr an der Baunach, bis er schließlich am 1. August 1929 Unterpreppach übernimmt. Als er krankheitshalber am 29.2.1940 resigniert, bleibt er weiterhin in der Pfarrei als Kommorant.

Bis zu seinem Tod am 22.2.1943 fungiert Dr. Helmut Holzapfel als Pfarrverweser.[106]

 1943-1953

 In Stockstadt am 25. Juli 1887 geboren, tritt August Fecher zunächst in den Kapuzinerorden ein und empfängt am 27. Juli 1913 die Priesterweihe.

Er verläßt den Orden wieder und wird am 1. Oktober 1926 in die Diözese Würzburg aufgenommen, tritt seine Kaplansjahre noch im gleichen Monat in Eltmann an, wird am 22. Juli 1927 Expositus in Bischwind a. R., im Februar 1930 Lokalkaplan in Hausen b. Fladungen, im Mai 1932 Kuratus in Euerbach und am 7. Juni 1939 schließlich Pfarrer in Gambach bis er am 31. März 1943 die Pfarrstelle in Unterpreppach antritt. Er bleibt bis zum Jahre 1953 und verbringt ab Mai des gleichen Jahres seinen Ruhestand in Kleinostheim. Dort stirbt er am 5. Mai 1965.[107]

1953-1957

Nach Fecher folgt Karl Fischer als Pfarrer. Er kommt am 7. November 1909 in Frankfurt zur Welt, verbringt aber offenbar seine Jugend in Mühlhausen an der Werrn. Am 17. Februar 1940 empfängt er die Priesterweihe in Würzburg, wird Kaplan in Wolfsmünster und Ochsenthal, im August 1944 Kooperator in Weisbach und schließlich ab Januar 1945 dort auch Pfarrverweser, dann im August 1945 Kuratus von Michelau und ab 9. September 1953 Pfarrer in Unterpreppach. Schon nach vier Jahren verläßt er im November 1957 den Ort wieder, um als Pfarrer nach Burkardroth zu wechseln. Bis 1971 versieht er dort seinen Dienst und stirbt am 29.4.1971 in Bad Kissingen, wird aber in Mühlhausen begraben.[108]  

1958-1964

 Gerald Ziegler, der 12. Pfarrer von Unterpreppach, kam am 14. Dezember 1926 in Geldersheim zur Welt. Am 19. Juli 1953 ist er in Würzburg zum Priester geweiht worden und geht noch im gleichen Jahr als Kaplan nach Mainaschaff, ab Oktober 1953 nach Haibach und übernimmt ab 13. August 1955 die Stelle eines Präfekten im Studienseminar zu Bad Königshofen. Ab 1. Januar 1958 wird er Pfarrverweser von Unterpreppach und ab Februar schließlich auch Pfarrer. Seine nächste Pfarrstelle tritt er am 22. Oktober 1964 in St. Peter zu Großostheim an und wechselt 1977 noch einmal in die Kuratie Aura i. S., wo er am 6. Oktober 1982 stirbt.[109]  

1964-1974

 Konrad Martin, 20.1.1934 geboren zu Helmstadt; 15.3.1959 ordiniert zu Würzburg; 15.4.1959 Kaplan in Kleinwallstadt; 1.8.1959 Kaplan in Laufach; 1.12.1960 Kaplan in Kahl/Main; 1.4.1962 Kooperator in Straßbessenbach; 1.9.1962 Kaplan in Volkach; 14.12.1964 Pfarrer von Unterpreppach; 11.3.1974 Pfarrer von Kist.[110]

1975-1978

Heinrich Knauer, 26.7.1944 geboren zu Würzburg; 29.6.1969 ordiniert zu Würzburg; 1.9.1969 Kooperator in Grettstadt; 1.11.1970 Kaplan in Marktheidenfeld; 16.9.1974 Kaplan in Kitzingen, St. Johannes; 6.10.1975 Pfarrer von Ebern und bis 1978 Pfarrer von Unterpreppach; 2.6.1987-13.12.1988 Dekan-Stellvertreter des Dekanats Ebern; 14.12.1988 Pfarrer von Lohr, St. Pius; 1.9.1993-1.12.1996 zugleich Pfarrer von Rechtenbach; 1.10.2000 Pfarrer von Sennfeld; 15.5.2002 Präses des KAB-Ortsverbandes Sennfeld.[111]

1978-1985

 Werner Schwarzkopf, 13.3.1947 geboren zu Küps (ED Bamberg); 2.7.1972 ordiniert zu Würzburg; 16.9.1972 Kaplan in Kirchlauter; 16.9.1974 Kaplan in Miltenberg; 1.7.1975-9.9.1977 Jugendseelsorger des Dekanats Miltenberg; 10.9.1977 Kaplan in Schweinfurt, Christ-König; 8.5.1978 Pfarrer von Jesserndorf und zugleich Pfarrer von Unterpreppach; 10.4.1985 Pfarrer von Stockstadt; 9.2.1987-30.6.1995 Prokurator des Dekanats Aschaffenburg-West; 1.10.1987-1.1.2001 Präses der KAB im Bezirk Aschaffenburg-West; 1.7.1995 Dekan des Dekanats Aschaffenburg-West; 21.7.1998-14.7.2003 Mitglied im Priesterrat; 1.7.2000 erneut Dekan des Dekanats Aschaffenburg-West; 14.11.2000 Mitglied im Diözesan-Pastoralrat; 25.2.2001 Präses für Liturgie und Kirchenmusik des Dekanats Aschaffenburg-West.[112]  

1985-1990

Herbert Roßmark, 14.7.1953 geboren zu Gerolzhofen; 26.2.1983 ordiniert zu Würzburg; 23.3.1983 Kaplan in Obernau; 24.5.1983 Kaplan in Miltenberg; 1.8.1985-30.9.1985 Pfarrverweser daselbst; 12.6.1985 zugleich Ha Pfarrverweser von Jesserndorf; 29.7.1986 Pfarrer daselbst und zugleich Pfarrer von Unterpreppach; 9.6.1987 Schulbeauftragter des Dekanats Ebern; 15.1.1988 Beauftragter für Priester- und Ordensberufe daselbst; 13.7.1990 Pfarrer von Mellrichstadt; 15.10.1990-31.7.1995 Schulbeauftragter des Dekanats Rhön-Grabfeld; 1.1.1996-31.12.2001 Mitglied im Diözesan-Steuerausschuss; 1.9.2004 Pfarrer von Prosselsheim, Untereisenheim, Kuratus von Püssensheim.[113]  

1990-1998

Manfred Endres, 4.10.1956 geboren zu Aschaffenburg; 20.2.1988 ordiniert zu Münsterschwarzach; 15.3.1988 Kaplan in Miltenberg; 15.4.1988 Kaplan in Alzenau; 15.10.1990 Ha Pfarrverweser von Jesserndorf und zugleich Ha Pfarrverweser von Unterpreppach; 1.9.1991 Pfarrer daselbst; 16.2.1998 Schulbeauftragter des Dekanates Ebern; 1.10.1998 Pfarrer von Bischofsheim; Kuratus von Oberweißenbrunn; 28.12.1999 Beauftragter für Notfallseelsorge des Dekanats Bad Neustadt; Beauftragter für Notfallseelsorge des Dakanats Rhön-Grabfeld.[114]  

1998-heute  

Manfred Badum, 16.10.1955 geboren zu Wernfeld; 25.2.1984 ordiniert zu Würzburg; 16.3.1984 Kaplan in Steinsfeld; 1.9.1984 Kaplan in Ochsenfurt, St. Andreas; 1.9.1986 Kaplan in Rechtenbach; 15.12.1986 Kaplan in Aschaffenburg, Herz Jesu; 29.7.1987 Pfarrer von Ernstkirchen-Schöllkrippen; 1.7.1990-30.6.1995 Dekan-Stellvertreter des Dekanats Alzenau; 1.9.1991 Leiter des Pfarrverbandes Oberer Kahlgrund; 15.10.1993 zugleich Kuratus von Königshofen/Kahl; 21.9.1995 Schulbeauftragter des Dekanats Alzenau; 15.5.1996 beurlaubt; 1.10.1997 Pfarrer von Ebern; Prokurator des Dekanats Ebern; 27.10.1998 zugleich Pfarrer von Jesserndorf und zugleich Pfarrer von Unterpreppach; 1.7.2000-1.7.2003 erneut Prokurator des Dekanats Ebern.[115]

 Anhang

 1504 Montag nach S. Lucia (16. Dezember). Magister Otto Lemer, Pfarrverweser in Mürsbach, Ciriak Freitag, Pfarrer zu Pfarrweisach, Michael Pfannmus, Keller zu Ebern und Peter Ribstein, Zehntgraf zu Ebern, legen als Schiedsrichter die Streitigkeiten zwischen dem Pfarrer Johann Hoffmann zu Ebern und den Gotterhausmeistern der St.-Bartholomäus- und St.-Wendelinuskirche zu Preppach (Unterpreppach) bei.

   

Transkription der Urkunde  

(Nachfolgende Transkription von Norbert Kandler und Marianne Keh. Groß- und Kleinschreibung wurden vereinheitlicht. Abkürzungen wurden in runden, Ergänzungen sowie unlesbare Stellen in eckigen Klammern gesetzt, „v“ oder „w“ wurden in „u“ oder „v“ in „f“ aufgelöst, unnötige Verdoppelungen ausgelassen sowie Kommata teilweise dort eingefügt, wo es sinnvoll erschien.)

 

Wir, die hernach geschriben mit namen magister Otto Lemer, pfarrer verweser zu Mirspach, Ciriakus Freitag, pfarrer verweser zu Pfarr Weisach, Michael Pfannmus, kelner zu Ebern und Peter Ribstain, zentgraffe do selbst, bekennen alle vier einnmüttiglich und jeder in sunderheit mit diesem briff und thun kunth allermenniglich als sich spenn, zwittracht, irrung und gebrechen gehalten haben zwischen dem wirdigen herrn Johannes Hoffmann, pfarrer zu Ebern an einem, Otten Pfeuffer und Clasen Nuß, zue zeit heylgenmeister der kirchen und lieben heyligen sant Bartholomeus und sandt Wenndeln zu Praitpach undt der gantzen gemein daselbst am andern tail, die genannten kirchen betreffend, der halben bede tail, nemlich, der pfarrer uff magister Otto Lemer, pfarrer verwesern undt Ciriakum Freitag, pfarrer verwesern, und die obgedachten heiligenmeister sampt etlichen von Praitpach, von ir und der gantzn gemein wegen Michahelen Pfannmus undt Peter Ribstain, zentgraffen uff der andern seyten als gepetten schid und taidigsmann sye solcher irer gebrechen, spenn, irrung undt uneinigkeit gutlich zuertragen und wye es hinfüro zwischen ainem pfarrer, der kirchen, heilgenmeistern der gemein zu Praitpach, so vil die kirchen belangt, bleiben und gehalten werden soll.

Darumb in der gut angangen uff uns alt schid und taidigemann mechtiglich zu sprechen gestelt und haben sye darauff zu gütlicher verhöre für uns vertagt, sye von baidentailn iren sprüchen gegen sprüchen undt antworten genugsamlich verhört und uff ihr glaublichs zusagen uns deshalben gethann. Als was wir zwischen in obgemelter irrung halben aussprechen, das sye dem [...] hinfüro volg thun sollen und wollen, haben uns der sachen in von baiden tailen zu gut, damit sye ferner mühe, cost und zerung verwappen bleiben, unterfangen und darauf zwischen ihnen ausgesprochen und sprechen also auß in crafft dies unsers gutlichen entscheids.

Zum ersten was die krancken menschen in der pfarr zu Ebern an irem todpeth an den pau oder an di kirchen beschaiden, daran soll der pfarrer keinen drittail haben. Was aber sunst an den pau oder an di kirchen gefelt oder beschieden würdt, wer an das ist oder wie es daran geben wird, es sey von gesunden oder krancken menschen, gelt oder gelts wert, nichts ausgenommen, unter vier Gulden von einem eintzlichen person, daran soll der pfarrer einen drittail haben, on allen eintrag und widersprechen. Würden aber vier gulden oder mer in solcher maß von einer eintzlichen person oder von zweyen e(h)eleuthen, die do bej einander sessen, semptlich geben oder beschiden, das soll dem gotzhaus allein bleiben. Und was da gefelt uff die taffellen die die gotthaußmeister pflegen umb zu tragen in der kirchen, uff zwölffpotten und ander hochziglich tag, als vor alter herkommen ist, nach des pfarrers opfer auszunemen [?] , soll auch dem gotshaus allein bleiben, yedoch von den taffelln, die man pflegt zu setzen, es sey auswendig der kirchen oder darinnen und aus den stöcken der egenannten kirchen, soll der pfarrer sein drittail nemen, als er bißhere genommen hat. Es sollen auch die lebendigen opffer als hünner, tauben, genns, enthen und ander gefögel dem pfarrer allein bleiben, sunder [=aber] ku(h)e, kelber, pferd, füllen, schaff, wollen, schwein oder ander thir sollen dem bau und kirchen allein bleiben, außgenommen ob (n)icht [?] pferd gezogen würd als gewonnlich ist in dem begengknus [?] der erben, die sollen mit irer zugehörung dem pfarrer allein bleiben. Weiter sprechen wir, das der pfarr den drittail von wachs, eyern, kesen undt andern so gefelt, haben soll, on widerrede wo es hingefelt. Item was auch für opffer gefelt uff die altar unter den gesungen oder gelesen antachten [?] , das alles soll dem pfarrer allein volgen. Und so dann das antacht durch den brister ye zu zeitten erbracht [?] was dann von gelt oder anderen desselben tages auf die altar gefelt, soll halb dem pfarrer werden und bleiben. Item mit dem teffellein umb zu tragen, soll es gehalten werden nach den opfer außzügen, wie oben gemelt, nach altem herkommen. Darzu sollen auch di heilgenmeister nach ausgang der meß die taffeln wieder setzen und fürbas mit den taffel uff denn tag nit mer pitten. Item soll es kein heylgenmeister nichts von dem gosthaus hinleyhen on willen und wissen des pfarrers. Und so die gotshausmeister ye zu zeitten ab und ander gesetzt werden, die sollen nach altem herkomen dem pfarrer pflicht in eygner person thun, g(e)loben und schwern,. i(h)m und der kirchen zu irem rechten getreulich zu warten und zu thun als pillich undt recht ist, alle geferde und argelist gantz und gar hindann gesetzt, da von hinfüro irre und spen gegen pfarrer und gemein erwachsen möcht, sunder wie oben bleiben lassen sollen on eintrag, neuerfund und meniglichs widersprechen gaystlicher oder weltlicher gericht und auf selche aussprüch und schidung soll aller unwill und zwittracht, wie sich die bishere gemacht und begeben haben, mit worten oder mit wercken, auch alle briff und schidung, so in der sach hy(b)evor zwischen den partheyen obgenannt geben und gescheen gantz und gruntlich ab sein, des alles zu urkund ewiger, stetter und vester haltung, haben wir, magister Otto Lemer, pfarrer verweser zu Mirspach, Ciriakus Freitag, pfarrer verweser zu Pfarrweisach, Michel Pfannmus, kelner und Peter Ribstain, zentgraff zu Ebern, solchs unsers gemachten, gütlichen entschaide zwen briff in gleychem laut begriffen und yedem tail einem unter unserem magister Otto Lemers und Michel Pfannmus, kelnern, anhangendes insigeln, des wie uns die andern zwen, Ciriacus Freitag und Peter Ribstain, zentgraff, mit gebrauchen und des alles zu merer bekennthnus und sicherhait, haben auch ich, obgenannter Johannes Hoffmann, pfarrer zu Ebern, mein eygen insigel zu der spruchman insigeln gehangen. So haben wir vilgemelt, Ott Pfeuffer und Clas Nuß, zur zeit heylgenmeister der kirchen und liben heyligen sant Bartholomeus undt sandt Wendels zu Praitpach, auch wir dorffmeister für uns und die gemein daselbst mit fleis gebetten den erbarn und vesten Hartung von Bibra, ambtman zu Raueneck unsern gunstigen, lieben, [getreuen?], das er sein insigel auch uns damit zu versichern, zu merer bevestigung für uns und unsere nachkommen zu der schidleuth und gedachts pfarrers insigeln auch an diesen briff gehangen, welcher siglung ich, gedachter Hatung von Bibra, von wegen [?] der heiligen und dorffmeister von ir und der gemein zu Praitpach bith wegen also geschehen, bekenn doch mir und meinen erben on schaden, der geben ist uff Montag nach Lucie nach Christi unsers liben hern gepurt fünfzehnhundert und im vierden jaren.

 

[Pergamenturkunde im Pfarrarchiv zu Ebern. Ursprünglich anhängende Siegel fehlen.

Abschrift des 18. Jahrhunderts im Pfarrarchiv Ebern mit einigen Abweichungen.

Regest: Amrhein, A., Archivinventare der katholischen Pfarreien im Bistum Würzburg,

Würzburg 1914, S. 169, Nr. 7.]

 Bildlegenden Unterpreppach

 

Abb. 1             Orientierungskarte vom Ebener Raum

Abb. 2             Urkunde vom 16. Dezember 1504 zur Einigung der Pfarrei Ebern mit der Kirchen­verwaltung Unterpreppach im Pfarrarchiv Ebern

Abb. 3             Titelblatt und 1. Seite des Zins- und Schuldbuches der Kirchengemeinde „Preppach“ von 1568 im Pfarrarchiv Unterpreppach

Abb. 4             Stilistische Zeichnung der Preppacher Kapelle vom Jahre 1580 in einem Geistlichen Ratsregister im Diözesanarchiv Würzburg

Abb. 5             Älteste „Preppacher“ Kirchenrechnung vom Jahre 1585 im Stadtarchiv Ebern

Abb. 6             Inventar zur Preppacher Kirche aus dem Jahre 1615 im Stadtarchiv Ebern

Abb. 7             Visitationsbericht von 1608 zur Ebener Filiale Preppach im Diözesanarchiv Würzburg

Abb. 8             Die alte Preppacher Kirche, abgebrochen 1964

Abb. 9             Inneres der alten Preppacher Kirche mit Barockinventar, 1958

Abb. 10         Spätgotische Madonna, um 1480 und wohl noch aus dem Inventar der ersten Kirche (Foto um 1900 im Diözesanarchiv)

Abb. 11         Die alte und die neue Pfarrkirche kurz vor dem Abriß der alten im Juni 1964

 

[1] Gedruckt bei Lehnes, G. L., Geschichte des Baunachgrundes in Unterfranken, in: Archiv des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg, Bd. 7, Heft 1, Würzburg 1841, S. 182 ff. Diözesanarchiv Würzburg (DAW) Collectanea Iohannea, II fol. 17v–19 (Abschrift des 19. Jh.). Vergl. Berninger, W., Die Ortsnamen in der Pfarreiteilungsurkunde Pfarrweisach/Ebern von 1232, in: Würzburger Diözesangeschichtsblätter (WDGB) 52, 1990, S. 45–74. DAW, Dekanatsakten Ebern, VR 1580, fol. 1, Edition: Kandler, N., Das Landkapitel Ebern und ein Geistliches-Rats-Register, in: WDBG, 54, 1992, S. 274–331. Vergl. auch Wendehorst, A., Der Archidiakonat Münnerstatt, in: WDBG 23, 1961, S. 33 und Maierhöfer, I., Historischer Atlas von Bayern, Ebern, München 1964, S. 90, dort werden beide Breitbach-Orte nicht erwähnt.

[2] Lehnes, wie Anm. 1, S. 183. Berninger, wie Anm. 1, S. 45.

[3] Berninger, wie Anm. 1, S. 65

[4] Vergl. hierzu Wagner, G., Der Raum zwischen Haßfurt und Königsberg im Mittelalter. Ein Beitrag zur Geschichte von Prappach, Sylbach, Ober- und Unterhohenried, in: Stadt Haßfurt 1235–1985, Haßfurt 1985, S. 31–34. Schmiedel, W., Historisches Ortsnamensbuch (HON) von Bayern, Unterfranken, Ebern und Hofheim, München 1973, vermischt unter E118, verschiedene Orte, u.a. auch Brotbach mit Preppach, also Unterpreppach.

Auch dem Autor dieses Beitrages ist diese Verwechselung unterlaufen (Kandler, N., Das Landkapitel Ebern, wie Anm. 1, S. 242, 261, 336), weil er sich auf einen Beitrag des ehemaligen Diözesanarchivars F. J. Bendel, Die Würzburger Diözesanmatrikel aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, in: WDGB 2, Heft 2, 1934, S. 3, Nr. 74, stützte, der in der Diözesanmatrikel von 1464 Brotbach, also Prappach, mit Unterpreppach verwechselte. Vergl. Tittmann, A., Haßfurt, der ehemalige Landkreis, Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, Reihe I, Heft 33, München 2003, S. 24, 133 f., 157–159, 357. Vergl. auch Berninger, W., wie Anm. 1, S. 65.

[5] Vergl. Schmiedel, HON, E 188: dort wird Breitebach unterm Altenstein oder hinter Lichtenstein mit unserem Unter- bzw. Oberpreppach verwechselt.

[6] Ebda., H 77, ein ritterliches Gut wird dort schon 1177 erwähnt. Vergl. hierzu auch Berninger, W., Burgpreppach und die Grafen von Rieneck, in: WDGB 60, 1998, S. 196.

[7] Vergl. hierzu Berninger, wie Anm. 1, S. 65 f. Kandler, N., Kottendorf, Hasenmühle-Marquardsdorf-Neudorf, Kirchlauter 1987.

[8] Staatsarchiv Würzburg (StAW), Lehenbuch 11, fol. 26v und Lehenbuch 21, fol. 21r, dort 1456: „Wo ein Dorf gewesen ist und wo jetzt eine Wüstung ist“. Bei Schmiedel HON, E 118, wird Oberpreppach erst 1468 als Wüstung bezeichnet.

[9] Knapp, H., Die Zenten des Hochstifts Würzburg, Bd. 1, S. 286. Vergl. Schmiedel, HON, E 117.

[10] Vergl. hierzu Berninger, wie Anm. 1, S. 66.

[11] Monumenta Boica, Bd. 37, Nr. 282, S. 315 f. 1. September 1244. Vergl. auch Berninger, Die Edelfreien von Bramberg-Leuchnitz-Raueneck, in: WDGB Bd. 57, 1995, S. 93.

[12] Hofmann, H., Das älteste Lehenbuch des Hochstifts Würzburg 1303–1345, Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg (QFW), 25, 1977, Nr. 900.

[13] Berninger, wie Anm. 6.

[14] Wie Anm. 12, Nr. 2059.

[15] Hofmann, H., Das Lehenbuch des Fürstbischofs Albrecht von Hohenlohe 1345–1372, QFW 33, 1982, Nr. 958.

[16] Ebda., Nr. 1096

[17] Ebda., Nr. 1169.

[18] Ebda., Nr. 1506.

[19] Ebda., Nr. 2067.

[20] StAW, Lehenbuch 8, (Manuskript einer Transkription durch Hofmann, H., im Diözesanarchiv Würzburg, das bereits durchnummeriert ist), Nr. 2.

[21] Ebda., Nr. 5.

[22] Ebda., Nr. 542.

[23] Ebda., Nr. 632.

[24] Ebda., Nr. 780.

[25] Ebda., Nr. 1516.

[26] StAW, Lehenbuch 11, fol. 13v, 15v.. Für diese und nachfolgende Lehenbuchauszüge danke ich Herrn PD Dr. Joachim Schneider am Institut für Geschichte der Universität Würzburg.

[27] Ebda., fol. 13v.

[28] Ebda., Lehenbuch 21, fol. 41r (1456), fol. 51r (1458), Lehenbuch 24, fol. 14 (1467), Lehenbuch 29, fol. 57r (1495)

[29] Ebda, Lehenbuch 11, fol. 48v (12. Oktober 1406), dort heißt der Ort „Pratbach”.

[30] StAW, Standbuch 1011, fol. 65; vergl. Rotenhan, G., Die Rotenhan, Neustadt/A., 1985, S. 119.

[31] StAW, Lehenbuch 11, fol. 63v, 23. September 1411.

[32] Ebda., Lehenbuch 30, fol. 21r.

[33] Schematismus des Bistums Würzburg, 1840, S. 50; 1863, S. 24. Vergl. auch Hofmann/Hemmrich, Unterfranken, S. 373 (1868); Ebda. 1811 Pfarrei Preppach beim Ruralkapitel Ebern; 1814 Preppach; 1862 Preppach, Ebda., S. 61, 371, 373. Erst am 24. November 1917 stellten Gemeinde und Kirchengemeinde zur Namensänderung beim Bezirksamt Ebern den Antrag, vergl. DAW, Pfarrarchiv Unterpreppach, K 23.

[34] Vergl. Krieg, J., Die Landkapitel im Bistum Würzburg bis zum Ende des 14. Jahrhunderts, Paderborn1916, bes. S. 40 ff. Ders., Die Landkapitel des 14. Jahrhunderts bis zur zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Wendehorst, A., Der Archidiakonat Münnerstadt, wie Anm. 1,S. 5 f., 32 ff. Kandler, N., Pfarrsitz und Pfründe in Pfarrweisach, in: Kandler, N., Pfarrweisach, 1999, S. 67 ff.

[35] Bendel, F. J.,  Quellenbeiträge zum mittelalterlichen Send im Bistum Würzburg, in: WDGB 6, 1938, S. 13.

[36] Ebda.

[37] Wie Anm. 1.

[38] Stadtarchiv Ebern, Sig. IX, V, KR 1585/86.

[39] Holzapfel, H., Heiliges Franken (Beilage zum Würzburger Kath. Sonntagsblatt) Nr 1, 1953, S. 4. Maierhöfer, I., Historischer Atlas von Bayern, Franken, Ebern, München 1964, S. 95, schreibt die Reutersbrunner Kapelle fälschlicherweise Preppach zu.

[40] Kandler, N., Die Pfarrer von Ebern, in: St. Laurentius in Ebern 1491–1991, Ebern 1994, S. 134.

[41] Vergl. Maierhöfer, J., Ebern, Bild einer Fränkischen Kleinstadt, Weißenhorn 1980. Vergl. auch Wendehorst, A., wie Anm. 34, S. 34 f., Kandler, N., Das Landkapitel Ebern und ein Geistliches-Rats-Register 1580, in: WDGB 54, 1992, S. 283–292.

[42] Kandler, N., Die Pfarreien Jesserndorf-Vorberg-Raueneck, Jesserndorf 1996, S. 150.

[43] DAW Amt Ebern-Raueneck, 1612, fol. 50, vergl. Kandler, N., Zwei Berichte aus Würzburgischen Ämtern, in: WDGB 56, 1994, S. 303.

[44] Vergl. die am Ende veröffentlichte Urkunde von 1504, Original im Pfarrarchiv zu Ebern. In der Originalurkunde ist das Tagesdatum nur schwer zu entziffern. Unter einer Ultraviolettlampe läßt sich aber deutlicher „Lucie“ lesen.

[45] Ebda.

[46] Kandler, N., Das Landkapitel Ebern, wie Anm. 41, S. 280.

[47] Karlinger, H., Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern. Unterfranken und Aschaffenburg, Bezirksamt Ebern, München 1916, S. 175. Bergmann/Brünn, Die Kunstdenkmäler im Kreis Ebern (Maschinenschrift), Ebern 1963, S. 91. Wehner, Th. (Bearbeiter), Realschematismus der Diözese Würzburg, Dekanat Ebern, Würzburg 1994, S. 151.

[48] Reininger, N., Die Weihbischöfe von Würzburg, in: Archiv des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg, 18, 1865, S. 101 f.

[49] Wie Anm. 47.

[50] DAW Amt Ebern, fol. 31v.

[51] Ebda., fol. 40v; Dekanatsakten Ebern, VR 1608.

[52] Für Hinweise sowie Zugang zum Stadtarchiv danke ich sehr Frau Stadtarchivarin Marianne Keh.

[53] Stadtarchiv Ebern, IX, V, KR 1610.

[54] Kandler, N., Zwei Berichte aus Würzburgischen Ämtern, in: WDGB 56, 1994, S. 308, fol. 63.

[55] Stadtarchiv Ebern, IX, V, KR 1611/12.

[56] Ebda., KR 1612/13.

[57] Ebda., KR 1617/18.

[58] Vergl. Kandler, N., Das Landkapitel Ebern, wie Anm. 41, S. 279, Abb. 3.

[59] Kandler, N., Zwei Berichte ..., wie Anm. 54, S. 308. Stadtarchiv Ebern VI, III, 6, Inventar 1615.

[60] Inventar von 1579 im Pfarrarchiv Ebern, Pfarregister Ebern 1579. Für Benutzung des Pfarrarchivs Ebern sowie weitere Unterstützung danke ich Herrn Pfarrer Manfred Badum.

[61] Kandler, N., wie Anm. 54, S 308.

[62] Stadtarchi Ebern, Inventar 1615.

[63] Pfarrarchiv Ebern, Pfarregister 1577.

[64] Ebda., Pfarregister 1577 und 1578, pag. 46–71.

[65] Ebda., Pfarregister 1578, pag. 49.

[66] Pfarrarchiv Unterpreppach, im DAW: „Zins- und Schuldtbuch auch Verzeichnus Verlassung der Immerkuhe Sand Bartholomes und S. Wendel. Gottshaus zu Upreppach in Ambt Rauheneck gelegen. 1568.“

[67] Ebda., pag. 45 ff., 25 ff.

[68] An dieser Stelle sei nochmals Frau Marianne Keh, Stadtarchivarin von Ebern, für ihr Entgegenkommen und ihre Hilfe bei der Benutzung dieses Bestandes gedankt.

[69] Vergl. Amrhein, A., Archivinventare der katholischen Pfarreien in der Diözese Würzburg, Würzburg 1914, S. 185. Da Holzapfel, H., in einem Festvortrag zum 175jährigen Pfarreijubiläum von Unterpreppach am 29.6.1969 genau diese fehlenden Kirchenrechnungen verwendete, ist anzunehmen, daß er sie damals aus dem Pfarrarchiv enrfernt hat.

[70] Stadtarchiv Ebern, KR 1585.

[71] Pfarrarchiv Ebern, Pfarregister 1579.

[72] Vergl. Urkunde von 1504 am Ende und vorherige Ausführungen.

[73] Kandler, N., wie Anm. 41, Das Landkapitel Ebern, S. 282. Ders., wie Anm. 54, S. 308. Stadtarchiv Ebern, wie Anm. 55, KR 1585.

[74] DAW Amt Ebern, fol. 3, 1597. Dekanatsakten Ebern, VR 1608.

[75] Vergl. Kandler, N., Pfarreien und Klerus im Landkapitel Ebern anhand der frühesten Protokolle und Berichte 1528–1578, in: WDGB, 55, 1993, S. 183–192, 199–202. Ebenso Berninger, W., Reformation und Gegenreformation in der Pfarrei Ebern, in: St. Laurentius in Ebern, 1994, S. 113–127.

[76] Kandler, N., wie Anm. 54 (Anno 1612). DAW Dekanat Ebern, VR 1608.

[77] Stadtarchiv Ebern IX, V, KR 1618/19.

[78] Ebda., KR 1623/24.

[79] Lehnes, G. L., Geschichte des Baunachgrundes, wie Anm. 1, S. 67, 141–162, besonders S. 148 f. Zum Dreißigjährigen Krieg in der Gegend Vergl. auch: Kandler, N., wie Anm. 42, S. 53–61. Ders.: Pfarrweisach, Pfarrei – Kirche – Seelsorge, Würzburg 1999, S. 121–128.

[80] Holzapfel, H., wie Anm. 39. Er beutzte offensichtlich die Kirchenrechnungen der genannten Jahre aus dem Pfarrarchiv Unterpreppach, die heute dort nicht mehr vorhanden sind.

[81] DAW Dekanatsakten Ebern, VR, 1623 fol. 5.

[82] Holzapfel, H., wie Anm. 80.

[83] Stadtarchiv Ebern, IX, V, KR 1632/33.

[84] Holzapfel, H., Festrede vom 29.6.1969, Manuskript in DAW, Ortdokumentation Unterpreppach.

[85] Stadtarchiv Ebern, KR 1686/87.

[86] Ebda., KR 1688/89; vergl. Holzapfel, H., wie Anm. 84.

[87] Ebda., KR 1689/90 und 1708/09.

[88] Wie Anm. 47.

[89] Ebda. und Mayer, H., Die Kunst des Bamberger Umlandes, Bamberg 1930, Bd. 1, S. 220. Karlinger, wie Anm. 47, dort angeblich am Hauptaltar St. Josef und am Nebenaltar St. Leonhard. Am Hauptaltar ist als Assistenzfigur unter dem Kreuz hier wohl Johannes und nicht Josef zu sehen. Ebenso ist es abwegig, in einer Kirche, die als Zweitpatron dem hl. Wendelin geweiht ist, hier eine St. Leonhardsfigur anzunehmen. Nur ein stilisiertes Mönchs- oder Abtsgewand beweist keinen hl. Leonhard. Auch St. Wendelin wird in der Tradition immer wieder mit Mönchs- oder Abtsgewand dargestellt, was er nach der Legende am Ende gewesen sein soll. Vgl. auch die St. Wendelinsfigur in der Pfarrkirche von Kirchlauter. Vgl. auch Braun, J., Tracht und Attribute der Heiligen in der Deutschen Kunst, Stuttgart 1943, S. 459, 472. Künstle, K., Ikonographie der christlichen Kunst, II, Freiburg i. B., 1926, S. 402, 590.

[90] Stadtarchiv Ebern, KR 1773/74, pag. 19; 1774/75, pag. 23; 1777/78.

[91] Kandler, N., Pfarrweisach. Wie Anm. 79. S. 144. Trenschel, P., Die kirchlichen Werke des Würzburger Holbildhauers J. P. Wagner, Würzburg 1968. Bei Trenschel gibt es allerdings keinerlei Hinweis auf Unterpreppach.

[92] Bergmann/Brünn, wie Anm. 47, S. 91. Freundl. Mitteilung von Herrn Bruno Deublein, Unterpreppach.

[93] DAW Ortsdokumentation Unterpreppach, Zeitungsartikel: Neues Volksblatt 28. Oktober 1959; 22. Juli 1960; Konsekration der Kirche am 3. September 1960 und des Altars am 4. September 1960; Neues Volksblatt 3. September 1960.

[94] DAW Pfarrarchiv Unterpreppach, K.23 Akten 1, Urkunden vom 4. Juli 1792 und 11. Dezember 1793. Vergl. Wehner, Th. (Bearbeiter), Realschematismus der Diözese Würzburg, Dekanat Ebern, Würzburg 1994, S. 150.

[95] DAW Pfarrarchiv Unterpreppach, K 23. Holzapfel, wie Anm. 84.

[96] Ebda., Wehner, Th. (Bearbeiter), wie Anm. 94, S. 150–152, und Holzapfel, wie Anm. 84.

[97] DAW, Sterbematrikel Unterpreppach; Ortsdokumentationen; Weiß-Wissen-Kartei; Holzapfel, wie Anm. 84. Barthels, K. J., Mürsbacher Chronik, Bd. III, 1954, S. 257.

[98] DAW, Sterbematrikel Unterpreppach; Ortsdokumentationen; Weiß-Wissen-Kartei; Barthels, K. J., Mürsbacher Chronik, Bd. III, 1954, S. 258; Holzapfel, wie Anm. 84.

[99] DAW, Sterbematrikel Unterpreppach; Ortsdokumentationen; Weiß-Wissen-Kartei; Holzapfel, wie Anm. 84.

[100] DAW, Ortsdokumentation Unterpreppach, Pfarrerliste.

[101] Schematismen der Diözese Würzburg. J. Fischer, Necrologium Herbipolense, Supplement 1930.

[102] Schematismen der Diözese Würzburg. J. Fischer, Necrologium Herbipolense, Supplement 1938.

[103] Schematismen der Diözese Würzburg; DAW, Weiß-Wissen-Kartei; Ortsdokumentation, Pfarrerlisten der genannten Orte.

[104] Schematismen der Diözese Würzburg; DAW, Weiß-Wissen-Kartei; Ortsdokumentationen, jeweils Pfarrerlisten.

[105] Schematismen der Diözese Würzburg; DAW, Weiß-Wissen-Kartei; Ortsdokumentationen, Pfarrerlisten. Barthels, K. J., Mürsbacher Chronik, Bd. III, 1954.

[106] Wie Anm. 105 und wie Anm. 84.

[107] Schematismen der Diözese Würzburg.

[108] Schematismen der Diözese Würzburg; DAW, Weiß-Wissen-Kartei.

[109] Schematismen der Diözese Würzburg.

[110] Wie Anm. 108.

[111] Wie Anm. 109.

[112] Wie Anm. 109.

[113] Wie Anm. 109.

[114] Wie Anm. 109.

[115] Wie Anm. 109.